Eine dreiste und unverantwortliche Belastung der Umwelt
Es ist schon dreist und unverantwortlich, Sondermüll direkt im Naturschutzgebiet und Wasserschutzgebiet Nonnenbachtal zu entsorgen. Heute fanden wir gleich zwei Haufen Asbestzement-Welldachplatten, direkt am Familienwald vor den Hinweis-Schildern entsorgt, die dieses Gebiet als NSG ausweisen. Natürlich ist das erst einmal eine billige Entsorgung von Sondermüll, sie belastet aber die Umwelt stark und kann den oder die Entsorger teuer zu stehen kommen.
Nicht umsonst sollen Fachbetriebe Arbeiten mit Asbest durchführen, und diese benötigen grundsätzlich einen gültigen Sachkundenachweis. Der wird nach erfolgreicher Teilnahme an einem anerkannten Lehrgang gem. TRGS 519 nach der Gefahrstoffverordnung erteilt. Schließlich können beim Hantieren mit Asbestzementplatten Asbestfasern freigesetzt werden. Gelangen diese in den Organismus, können sie Krankheiten wie Asbestose und Lungenkrebs auslösen. In vielen Ländern ist daher der Einsatz von Asbest seit Anfang der 1990er Jahre verboten.
Insofern müssen die damit umgehenden Personen entsprechende Schutzkleidung tragen. Die asbesthaltigen Platten sind in spezielle Säcke, sogenannte „Big Bags“, zu verpacken, die sich so verschließen lassen, dass keine Asbestfasern austreten können.
Natürlich muss solch spezieller, gefährlicher Sondermüll auch sach- und fachgerecht entsorgt werden und darf nicht irgendwo in die Natur abgekippt werden. So gilt laut § 326 des Strafgesetzbuches (StGB) Folgendes: Wer unbefugt Abfälle, die für den Menschen krebserzeugend, fortpflanzungsgefährdend oder erbgutverändernd sind, außerhalb einer dafür zugelassenen Anlage oder unter wesentlicher Abweichung von einem vorgeschriebenen oder zugelassenen Verfahren sammelt, befördert, behandelt, verwertet, lagert, ablagert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Der Nottulner Blickpunkt hat die Gemeindeverwaltung über diesen Vorgang informiert. Über das Ergebnis werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
Ergänzung: Sowie ich gerade durch die Gemeindeverwaltung erfahren habe, wurde der illegal abgelagerte Sondermüll von der Polizei heute freigegeben. Die fachgerechte Entsorgung wird heute oder morgen durch eine Fachfirma erfolgen.
Bei einer nochmaligen Begehung am heutigen Tage (10. Jan.) hat unsere Redaktion festgestellt, dass der gefährliche Sondermüll bereits vom Ablageort entfernt wurde.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Turmfalken ändern im Winter ihre Jagdmethode
Der Winter hat witterungsmäßig schon begonnen und somit die schwerste Jahreszeit für Turmfalken, speziell für Jungvögel. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie das erste Lebensjahr überleben, liegt nur bei 50 %. Insbesondere wenn tiefer Schnee und Eis die Jagd zu sehr behindern, verhungern Turmfalken einfach.
Das gilt auch für die Turmfalken im Nonnenbachtal, denn sie bleiben meist im Winter hier, wie ich in den vergangenen Jahren feststellen konnte. Um ihren Energiehaushalt zu schonen, stellen sie in der kalten Jahreszeit ihre Jagdmethode größtenteils auf die Ansitzjagd um. Auch wenn sie nicht so erfolgreich wie die Jagd beim Rüttelflug ist, verbrauchen die Turmfalken insgesamt gesehen weniger Energie. Trotzdem ist die Sterberate, gerade in den kalten Wintermonaten, sehr hoch.
Hoffen wir auch für Sie, dass es nicht zu lange sehr kalt wird.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Glück im Unglück hatte das zarte Goldhähnchen
Das zarte Vögelchen hatte Glück im Unglück, als er vor die Scheibe unserer Terassentür flog. Der Aufprall war deutlich zu hören und wir ahnten sofort, was passiert war. Eiligst rannte meine Frau Karin nach draußen und da lag es, das kleine Federbündel, regungslos auf der Terrasse, wie ein welkes Blatt. Das linke Beinchen hatte es weit von sich gestreckt, den rechten Flügel ebenfalls, hoffentlich ist nichts gebrochen.
Doch das täuscht meistens, denn in der Regel haben die kleinen Federbälle einen Schock und das ist besonders bedenklich, wenn es draußen sehr kalt ist. Also nahm Karin den kleinen Vogel behutsam in beide Hände und mit ins warme Haus. Nur sein Köpfchen guckte heraus, seine Augen waren halb geschlossen, der Schnabel weit geöffnet, als sie begann, ihn mit ihrem warmen Atem wieder Leben einzuhauchen.
Erste Lebenszeichen
Es dauerte eine ganze Zeit, ehe sich wieder Lebenszeichen in ihm regten. Doch dann merkte sie in der linken Hand, wie das Herzchen zart bubberte und das bei einem Vogel von 8 bis 10 Zentimeter Größe und einem Gewicht von 4 bis 8 Gramm. Nach ca. vier bis fünf Minuten öffneten sich die Augen wieder vollends und das Wintergoldhähnchen bewegte sich sachte. Nach weiterer "Mund zu Schnabelbeatmung" während ihn auch die Hände weiter wärmten, kehrte das Leben immer mehr in den kleinen Federball zurück, hier ist Geduld und langes Anhauchen vonnöten.
Und dann ist es wie ein kleines Wunder, das fast totgeglaubte Vögelchen wird immer lebendiger. Nach rund 15 Minuten verließen wir das Haus und Karin öffnete leicht ihre Hände, sodass der vorgewärmte Piepmatz auf ihrer Hand sitzen bleiben konnte, und das tat er ausgiebig mit leicht aufgeplusterten Federn. Offensichtlich fühlte er sich wohl und geborgen, und dann schloss er seinen Schnabel und flog plötzlich weg, so als wäre nichts gewesen.
"Unglücksraben" gerettet
Lebensrettung wieder einmal geglückt, dachten wir und ja, so ist es wirklich! Durch diese Behandlung haben wir in den letzten Jahrzehnten rund 90 % dieser "Unglücksraben" retten können. Obwohl in den Fenstern Gegenstände hängen oder Aufkleber Verwendung finden, lässt es sich nie ganz vermeiden, dass Vögel gegen Fensterscheiben fliegen. Mitunter geschieht das auch, wenn sie sich gegenseitig jagen oder die Sonne äußerst tief steht.
Wenn Ihnen das ebenfalls widerfahren sollte, dann wissen Sie zumindest jetzt, wie Sie diese kleinen Federbälle retten und ihnen neues Leben schenken können. Versuchen Sie es einfach, ein gutes Gefühl wird sich bei Ihnen einstellen, denn meistens klappt es.
Vogelfütterung ist Artenschutz
Und nicht vergessen, die Vogelfütterung hat längst begonnen, Draußen herrscht jetzt eine kalte Witterung, zeitweise mit Temperaturen unter Null Grad. Beteiligen Sie sich bitte auch und füttern die Vögel kontinuierlich, jeden Tag! Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, denn nur so können die Vögel den kalten Winter überleben. Übrigens, unser Vogelhaus steht direkt vor unserem Küchenfenster und wir schauen den Piepmätzen live beim eigenen Frühstück zu, das ist besser als jedes Frühstücksfernsehen.
Weitere Bilder finden Sie in der nachfolgenden Bildergalerie.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Der Grünspecht, ein scheuer bildhübscher Vogel
Ein grauer, verregneter Tag, das Martinifest ist gerade vorbei, ich sitze im Sessel und lese. Gelegentlich schaue ich nach draußen in unseren Garten, doch nichts regt sich.
Doch dann ist er plötzlich wieder da, der bildhübsche Grünspecht (Picus viridis). In der letzten Zeit sucht er nahezu täglich unserem Garten auf, offensichtlich hat er sich an uns gewöhnt. Vor unserer Terrasse, auf der nicht gedüngten Wiese, findet er seine bevorzugte Nahrung: Ameisen, bis zu 2000 Stück pro Tag soll er vertilgen. Nach der Aufenthaltsdauer zu urteilen, könnte es stimmen, zählen konnte ich sie natürlich nicht.
Tief stößt er - schneller als im Sekundenrhythmus - seinen dolchartigen Schnabel durch die Grasnarbe in das Erdreich hinein. Seiner bis zu 10 cm langen Zunge entgeht keine Ameise, Puppe oder Larve, mit denen er übrigens im Frühjahr ausschließlich seine Jungen füttert. Auch im Totholz, zum Beispiel alten Baumstümpfen, nisten sich bestimmte Ameisensorten ein und dienen dem Grünspecht als Nahrung. Nur zu einem geringen Teil fressen Grünspechte auch andere Insekten, Regenwürmer, Schnecken und Obst.
Ich bewege mich nur wenig, denn der Grünspecht, auch Wiesenspecht genannt, ist ein scheuer Vogel. Meine Kamera liegt greifbar neben mir, vorsichtig stehe ich auf und mache ein paar Bilder. Es hat sich gelohnt, selbst bei diesem Schietwetter sieht der Grünspecht sehr ansprechend aus.
Erfreulich ist, der Grünspecht ist nicht vom Aussterben bedroht. Doch benötigt er für sein Überleben die Wiesen und Weiden, die aber in den letzten Jahrzehnten rapide abgenommen haben. Das Vieh wird heute in großen Stallungen gehalten, sogenannte Intensivtierhaltung und dort mit importiertem Futter versorgt. Die nicht mehr benötigten Wiesen werden zu Ackerland umgenutzt, auf denen Monokulturen wie Mais angebaut und Pestizide gespritzt werden: Ein Teufelskreis für Vögel und andere Tiere!
Der Verlust von Bäumen wiegt sich ebenfalls negativ aus, denn der Grünspecht benötigt sie zum Höhlenbau. Leider verschwinden wegen übertriebener Verkehrssicherungspflicht immer noch hierfür geeignete Bäume aus Wäldern und Parks. Doch Gott sei Dank findet der Grünspecht noch akzeptable Reviere in unseren Siedlungen, in denen er immer öfter auftaucht. Ob das allerdings genügt, ist sehr fraglich, denn Hausgärten können auf Dauer wohl kaum den Lebensraum in der freien Natur ersetzen.
Im Naturschutzgebiet Nonnenbachtal höre ich die Stimme des Grünspechts noch öfters, und ich würde mich freuen, wenn ihm das Lachen dort nie vergeht.
Wir wünschen Ihnen trotz des Regens noch einen schönen Tag und schauen Sie mal auf ihre Wiese im Garten nach. Vielleicht haben auch Sie das Glück, dass er bei Ihnen vorbeischaut, der lachende grüne Vogel mit der roten Haube.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Wenn Frösche plattdeutsch sprechen
"Pöggsken sitt in'n Sunnenschien, O, wat is dat Pöggsken fien Met de gröne Bücks! Pöggsken denkt an nicks. So beginnt ein plattdeutsches Gedicht von Augustin Wibbelt (1862-1947). Auf eine einzigartige Weise hat er den liebenswerten Teichfrosch in seinem Gedicht zur Hauptfigur erkoren und ein Denkmal gesetzt.
Und wahrhaftig, viele Menschen freuen sich, wenn sie diesen grünen Kerl in der freien Natur entdecken, oft tritt er in größerer Anzahl auf. Wer ihre Gesellschaft jedoch für unentbehrlich hält, der kann den Fröschen in seinem eigenen Garten mit dem Bau eines Gartenteiches ein neues zu Hause schaffen.
Es dauert nicht lange, bis das erste Exemplar den neu angelegten Teich als Heimat annimmt, es müssen nur Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Schnell bevölkern dann einige Frösche den Gartenteich. Sind sie im Frühjahr noch etwas scheu, so gewöhnen sie sich über den Sommer schnell an uns Menschen. Selbst unseren Jack Russel Mister Fips kannten sie mittlerweile gut und erduldeten, dass er ab und zu rund um den Teich rannte, um sie zu verscheuchen. Fix sprangen sie dann ins Wasser, sie gönnten ihm offensichtlich den Spaß, den er dabei hatte. Sehr interessant ist es übrigens, die kleinen Frösche von Kind an zu beobachten und ihre Entwicklung zum "fertigen Frosch" mitzuerleben.
Teichfrösche sind "Ansitz-Jäger"
Still und fast unbeweglich sitzen sie gerne auf einem großen Stein und lauern auf ihre Beute, zum Beispiel Mücken oder Fliegen. Eines Tages flog mal wieder eine Mosaikjungfer über unseren Gartenteich, doch dieses Mal schnappte sie sich blitzschnell einen Schmetterling, aber damit nicht genug! Mit einem Riesensatz sprang einer unserer Frösche genau so fix hinterher und erwischte die Libelle samt ihrer Beute. Zwei auf einen Streich, eine fette Mahlzeit. Wir haben sichtlich verdutzt drein geschaut, denn das war wirklich ein unerwartetes, einmaliges Erlebnis.
Froschkonzerte ...
Und was die Froschkonzerte betrifft, die primär von Mai bis Juni während der Paarungszeit stattfinden, haben wir großes Glück, denn unsere Frösche verhalten sich ziemlich ruhig. Warum das so ist, können wir uns selbst nicht erklären, vielleicht hat ja jeder Frosch eine Fröschin oder jeder Froschkönig eine Königin oder sie fühlen sich einfach nur wohl bei uns.
In die nachfolgende Fotogalerie haben wir ein paar schöne Fotografien eingestellt, die in den letzten Jahren entstanden. Wir wünschen Ihnen beim Betrachten viel Freude.
Mit besten Grüßen
Ihre Redakteure
Karin und Jürgen Gerhard
Der farbenprächtigste Vogel im Naturschutzgebiet
Eigentlich kommt dieser farbenfrohe "Italiener" aus Asien, aber die Römer haben ihn schon damals in Europa verbreitet. Deswegen wird er hin und wieder auch als bildhübscher Italiener bezeichnet. Auf dem nebenan stehenden Bild handelt es sich aufgrund des weißen Halsringes offensichtlich um den in Mitteleuropa meist vorkommenden Ringfasan. In der freien Wildbahn erreicht er ein Alter von etwa sieben Jahren.
Ansonsten mischen sich alle Fasanen-Arten untereinander, das macht ihre Unterscheidung schwieriger. Doch leider ist ein Rückgang der Fasanen auch im Nonnenbachtal feststellbar, oft fehlt ihnen die erforderliche Deckung, also Hecken, lichte Feldgehölze und Deckungsmöglichkeiten an den Waldrändern. Letztere wurden in der Vergangenheit auch im Nonnenbachtal entfernt. Aber auch der häufige Einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft hat mit ihrer Reduzierung zu tun.
Lebensraum: Die drei W's
Gleichwohl sind die drei Grundbedingen für ein gutes Fasanenleben im Nonnenbachtal gegeben, nämlich Wiesen, Wälder und Wasser. Letzteres allerdings nicht ganzjährig, denn im Sommer trocknet der Nonnenbach immer wieder wochenlang aus. Doch auch hier haben die Fasane ihre natürlichen Feinde, das sind Fuchs, Marder und Habicht, die man jedoch nur selten zu Gesicht bekommt. Fasane sind übrigens Fluchttiere, die vor allen Gefahren das Weite suchen. Doch das ändert sich bei den Hennen während der Brutzeit vehement, jetzt ducken sie sich mit ihren Jungen auf den Boden. Das macht sie während dieser Zeit leider zu einer leichteren Beute für ihre natürlichen Feinde.
Doch die für sie weitaus größere Gefahr geht von Erntemaschinen aus, die jetzt Futtergras herunter mähen und nicht nur im Frühjahr, wie oft angenommen wird. Selbst im Juli und August haben die Fasanenhennen noch Nachwuchs, wie die linke Fotografie beweist, die Ende Juli im Nonnenbachtal in Höhe des Wasserwerkes entstand.
Ernährung
Was die Ernährung von Fasanen betrifft, so fressen sie gerne pflanzliche Nahrung, dazu gehören auch Eicheln und Beeren und Weizen. In ihren muskulösen Mägen nehmen sie selbst kleine Steine auf, die sie zur Zerkleinerung der Nahrung benötigen. Tierisches Eiweiß, in Form von Insekten, gehört ebenfalls dazu. Insbesondere die Jungtiere (siehe auch Fotografie) fressen in den ersten Lebenswochen gerne kleine Wirbellose wie Regenwürmer und Schnecken. Da kann man nur hoffen, dass alle vier durchkommen und erwachsen werden - wir drücken den Kleinen die Daumen.
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit, gerne auch im Nonnenbachtal.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard