Befürchtungen wurden leider sehr schnell wahr!
Wie bereits im vorausgegangenen Artikeln beschrieben und befürchtet, wurden die heute Mittag installierten Durchfahrverbot-Schilder (siehe Bild) bereits am Nachmittag ignoriert. Mit Zeugen konnte ich selbst beobachten, wie ein Auto von Norden kommend erst einmal vor dem Verkehrsschild anhielt, die Fahrerin kurz zögerte und dann doch unter Missachtung des Verbotsschildes in Richtung Dorf hindurchfuhr.
Die Versuchung ist halt groß, denn es sind nur ein paar Meter - die Verbotszone ist hier viel zu kurz - dann befinden sie sich wieder auf sicherem Terrain. Und wer soll das regelmäßig überwachen? Zuständig wäre unseres Erachtens die Polizei (fließender Verkehr), hat sie dafür noch Kapazitäten frei?
Aber warum soll es uns in Nottuln anders gehen als den Betroffenen in der Stadt Halle. Dort hat die Gemeinde wohlgemerkt auf Fahrradwegen Poller entfernt und am nächsten Tag hagelte es schon Beschwerden, weil Autofahrer die Fahrradwege als Abkürzung nutzten.
Wir sind nach wie vor der Auffassung, wie auch in mehreren Artikeln im Nottulner Blickpunkt (NB) ausführlich begründet, dass der „Poller-Runderlass“ nur auf Radwegen und nicht auf Straßen anwendbar ist, wo eine Durchfahrt von Lkw und Pkw verhindert werden soll. Bestärkt werden wir auch durch die vielen Artikel verschiedener Medien im Internet, die ebenfalls nur von Pollern auf Radwegen sprechen.
Und selbst wenn der Poller-Erlass hier angewandt wurde, was offensichtlich passiert ist, verbietet die Sicherheit der hier in den drei sozialen Einrichtungen verstärkt wohnenden physisch und psychisch behinderten Menschen (die sich mit ihren Gehilfen, Rollatoren, Rollstühlen sowie angemeldeten elektrischen Kleinfahrzeugen auf dem Buckenkamp bewegen) die Entfernung der aus drei Pollern bestehenden Durchfahrtsperre.
Hier ist eben ein ganz besonders sensibler Bereich vorhanden, der so wohl in Nottuln einzigartig ist und eine Entfernung der Durchfahrtsperre ausschließt. Wenn nicht hier, wo denn sonst!
Nur diese verhindert seit 36 Jahren erfolgreich die Durchfahrt auf dem Buckenkamp und garantiert in diesem besonders sensiblen Bereich die erforderliche Sicherheit und körperliche Unversehrtheit und das ohne jeglichen Fahrradunfall. Das kann ein Verkehrsschild, das im Gegensatz zu einer Durchfahrsperre einem Kraftfahrzeugführer nur die Durchfahrt verbietet, aber nicht verhindert, niemals leisten. Das war voraussehbar, wie es sich auch jetzt schon zeigt!
Im Übrigen hat der Verkehrsminister NRW bei der Herausgabe seines Erlasses mit Sicherheit nicht beabsichtigt, und da wiederholen wir uns gerne, dass dieser Erlass in einem so sensiblen Verkehrsbereich wie hier zulasten behinderter Menschen und Kinder Anwendung findet. Denn man kann nicht eine Gefahr durch eine andere ersetzen, und schon gar nicht, wenn, wie hier, eine größere an ihre Stelle tritt!
Aus unserer Sicht gibt es nur zwei Lösungen, um die Sicherheit und den Schutz der körperlichen Unversehrtheit des angesprochenen, sich hier aufhaltenden und wohnenden Personenkreises, zu gewährleisten:
1. Es bleibt bei der sich seit 36 Jahren bewährten unfallfreien Durchfahrtsperre (drei Poller). Das wäre die vernünftigste und preiswerteste Lösung, die sich auch viele Anwohner hier weiter wünschen, behindert und nicht behindert.
2. Die gestern aufgestellten Durchfahrverbots-Schilder bleiben stehen, aber sie werden innerhalb der verbotenen Durchfahrzone durch eine Fahrbahnverengung umgehend ergänzt, die gewährleistet, dass kein Pkw hier mehr durchfahren kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bereits ein VW Golf heute schon eine Breite von 1,78 m hat. Das war übrigens, wie uns mitgeteilt wurde, auch schon vom Straßenverkehrsamt der Kreisverwaltung angedacht.
Wir erlauben uns noch eine kleine Anmerkung, was das Zusatzschild "S-Pedelecs frei" betrifft, denn diese Fahrzeuge fahren unseres Wissens nach bis zu 45 Km/h. Wenn dieses Schild weiterhin Bestand haben soll, dann müsste dort noch ein Verkehrsschild mit der auf dem Buckenkamp zulässigen Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometern pro Stunde installiert werden.
Eines möchte unsere Redaktion zu diesem wichtigen Thema ganz deutlich klarstellen: Es geht hier primär nicht um die Gemeindeverwaltung, die Kreisverwaltung oder den Nottulner Blickpunkt und auch nicht um die Personen, die dahinter stehen, sondern es geht hier einzig und allein um die Sicherheit und den Schutz der körperlichen Unversehrtheit der hier verstärkt wohnenden behinderten Menschen und Kinder! Und zu diesem Schutz sind wir alle verpflichtet, zum einen nach dem Grundgesetz und zum anderen aus moralischen Gründen.
Abschließend möchten wir Ihnen die tagtägliche Realität auf dem Buckenkamp auf ein paar Bildern in der nachfolgenden Bildergalerie zusammenfassend noch einmal vorstellen. Auf Bildlegenden verzichten wir dieses Mal, denn diese Bilder sprechen eine ganz deutliche Sprache.
Stand: 13.9.2024, 22:38 Uhr
Mit besten Grüßen
Die Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Verschlechterung der Verkehrssicherheit in einem äußerst sensiblen Bereich
Seit 36 Jahren garantiert die Durchfahrtsperre (drei Poller) auf dem Buckenkamp, dass hier kein Durchfahr-Verkehr stattfindet. Sie wurde installiert, um insbesondere die Sicherheit der vielen behinderten Menschen der hier drei anliegenden sozialen Einrichtungen Krankenhaus, Altenheim und Seniorenwohnanlage sowie auch der Anwohner (insbesondere der Kinder) des Reinen Wohngebietes Bagno sicherzustellen. Es handelt sich in Nottuln deshalb um einen äußerst sensiblen Verkehrsbereich. Die in den sozialen Einrichtungen wohnenden bewegungseingeschränkten Menschen benutzen mit ihren Hilfsmitteln (Rollatoren, Rollstühlen und kleinen angemeldeten Elektrofahrzeugen) den Buckenkamp auf dem Wege ins Dorf oder ins Naturschutzgebiet Nonnenbachtal. Das hat unter den bisherigen Voraussetzungen auch gut funktioniert.
Nun soll ein Verkehrsschild "Durchfahrt verboten" die gleiche Funktion wahrnehmen. Hierzu erhielten wir auf unsere letzte Anfrage an den Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes folgende Antwort seines Mitarbeiters Daniel Krüger: "Wie Ihnen bereits durch Frau Frieling (Straßenverkehrsbehörde) und durch Herrn Dreier (Büro des Landrats) mitgeteilt wurde, werden die Poller nicht wieder aufgestellt. Das die Poller für ca. 2 Wochen wieder standen, ist einem Irrtum durch das ausführende Unternehmen zu schulden. Dieses wurde am gestrigen Tag korrigiert. Zeitnah werden noch die angeordneten Schilder aufgestellt."
Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass ein Verkehrsschild nicht so funktionieren wird, wie eine Durchfahrtsperre, die den Verkehrsteilnehmer gar nicht erst in Versuchung führt und die Durchfahrt von vorneherein verhindert. Das wissen auch alle Beteiligten wie Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes, die für diesen Beschluss letztendlich in der Verantwortung stehen. Hoffentlich stehen Sie auch dafür gerade, wenn sich Verkehrsteilnehmer nicht daran halten und es dann zu gefährlichen Verhältnissen auf dem Buckenkamp kommt. Viel besser und sicherer wäre es natürlich, an der bewährten Einrichtung Durchfahrtsperre festzuhalten.
Wir haben uns für den Erhalt der Durchfahrtsperre, insbesondere für die Sicherheit der hier verstärkt wohnenden behinderten älteren Menschen und auch der Kinder, gründlich eingesetzt. Mit zahlreichen stichhaltigen Argumenten im Schriftverkehr mit allen Beteiligten und in Artikeln im NB haben wir nachgewiesen, dass die Beseitigung der Durchfahrtsperre eine klare Verschlechterung der Verkehrs-Sicherheit und der Verkehrs-Beruhigung auf dem Buckenkamp darstellt.
Hierbei wurde deutlich, dass die Behörden für ihre Entscheidung einen Runderlass des Verkehrsministers NRW zugrunde legen. Auf der Webseite des Ministeriums ist jedoch Folgendes nachzulesen: "Durch den Erlass sollen Sperreinrichtungen auf Radwegen wie Poller, Sperrpfosten oder versetzt eingebaute Wegesperren aus Sicherheitsgründen von den Kommunen überprüft und bei Bedarf auch entfernt werden."
Der Erlass hat keine bindende Wirkung, wie ein Gesetz oder eine Verordnung. Er wendet sich lediglich an die ihm nachgeordneten Behörden, die in eigener Verantwortung gründlich prüfen und entscheiden sollen. Siehe auch: https://www.land.nrw/pressemitteilung/mehr-sicherheit-auf-radwegen
Die Anwendung des Erlasses ist unserer Auffassung nach aus folgenden Gründen hier nicht anwendbar:
1. Der Anwendungsbereich ist explizit auf Radwege beschränkt. Die Durchfahrtsperre (drei Poller) befindet sich aber nicht auf einem Radweg, sondern auf dem Buckenkamp, einer Straße, die mit zwei Fahrspuren insgesamt eine Breite von 5,8 Metern hat - das ist keinesfalls vergleichbar.
2. Es darf nicht eine Gefahr gegen eine andere Gefahr getauscht werden und das schon gar nicht -wie hier- gegen eine größere!
Aber selbst, wenn diesen Erlass hier berücksichtigt würde, wären aus folgenden Gründen keine Veränderungen nötig, denn seit 36 Jahren hat es an dieser Durchfahrtsperre keinen Unfall gegeben. Das zeigt, dass hiei keine Gefahren bestehen. Dieses gründet sich unter anderem auf folgende Tatsachen:
Der Zwischenraum zwischen den drei Pollern hat zweimal das komfortable Maß von fast 1,40 m, sodass selbst Fahrräder mit Anhängern oder Lastenräder keine Schwierigkeiten bei der Durchfahrt haben.
Die drei Poller sind über die gesamte Straßenbreite von 5,8 Metern angeordnet und können daher auch schon von weitem sehr gut gesehen werden.
Bei Dunkelheit beleuchten die Poller zwei Straßenlaternen.
Natürlich wirkt sich der durch die Durchfahrtsperre beruhigte Verkehr auf dem Buckenkamp auch auf die ca. 150 wohnenden Familien mit Kindern sehr positiv aus und gibt ihnen ein großes Sicherheitsgefühl.
Was das vom Kreis Coesfeld angesprochene „Wohnheim“ betrifft, so handelt es sich nicht um ein Heim, sondern um eine Wohnanlage, die sich am Uphovener Weg 27, 27a und 27b befindet und von älteren Menschen ab circa 60 Jahren bewohnt wird. Da sie barrierefrei ist, wird sie auch gerne von bewegungseingeschränkten oder sonstigen behinderten Menschen bewohnt. Sie kann und wird i. d. R. vom Uphovener Weg angefahren. Dort befindet sich auch der Haupteingang, von dem alle Wohnungen überdacht zugänglich sind. Vom Buckenkamp her ist ebenfalls eine Anfahrt möglich. Somit ist auch die Anfahrt durch Krankenwagen sichergestellt.
Hierdurch wird deutlich, dass auf dem Buckenkamp schon ausreichende Sicherheitsmaßnahmen für Radfahrer getroffen wurden und es überhaupt keinen Grund gibt, die sich seit 36 Jahren bewährte Durchfahrtsperre grundsätzlich zu entfernen. Nur diese garantiert schon seit 36 Jahren, dass hier wirklich kein PKW oder LKW durchfährt.
Im Übrigen hat der Verkehrsminister bei der Herausgabe seines Erlasses mit Sicherheit nicht gewollt, dass dieser Erlass in einem so sensiblen Verkehrsbereich wie hier zulasten behinderter Menschen Anwendung findet, denn wie bereits erwähnt: "Man kann nicht die eine Gefahr durch eine andere ersetzen, und schon gar nicht, wenn wie hier, eine größere an ihre Stelle tritt!" Das wäre unseres Erachtens zumindest eine grobe Fahrlässigkeit.
Zudem schützten die Poller, die eine Durchfahrt von PKW, LKW und Kradfahrern verhindern, doch nicht "nur" die behinderten Menschen und Kinder, sondern auch alle Radfahrer!
Abschließend möchten wir noch anmerken, dass sich die Behörden uns gegenüber nicht die Mühe gemacht haben, unsere stichhaltigen Argumente zu entkräften, sondern es wurde uns immer nur kurz und bündig und sehr allgemein geantwortet. Auch auf einen unsererseits gemachten Alternativ-Vorschlag mit dem Verbleib von nur zwei anstatt drei Pollern und der Verbreiterung der Durchfahrt für Fahrräder auf 1,80 Meter wurde überhaupt nicht reagiert. Mit Bürgerfreundlichkeit oder den Bürger wirklich ernst nehmen, hat das nichts zu tun, und das können wir ganz gut beurteilen, denn beide Redakteure des NB haben jeweils über 40 Jahre den Bürgern des Landes Nordrhein-Westfalen freundlich und entgegenkommend gedient. Uns war immer bewusst, dass wir letztendlich von den Steuergeldern der Bürger bezahlt werden.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Das NRW-Verkehrsministerium gibt sogenannten "Pollererlass" für Radwege heraus
Nach einem tödlichen Radunfall in Halle vor einem Jahr auf einem Radweg, fordert das NRW-Verkehrsministerium die Kommunen auf, Poller auf Radwegen zu überprüfen und gegebenenfalls zu beseitigen. Daraufhin sind einige Kommunen bereits tätig geworden, in Halle wurden bereits die Hälfte aller Poller auf Radwegen beseitigt. Die Folge war, dass kurz nach dem Entfernen der ersten Poller sich Bürgerinnen und Bürger im dortigen Rathaus meldeten, weil Autofahrer nun wieder Abkürzungen über Fuß- und Radwege nutzten.
Offensichtlich betrifft der Erlass Poller auf Radwegen. Selbst der WDR spricht in einer Mitteilung vom 16.3.2024 nur von Radwegen, siehe auch: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/poller-erlass-radwege-100.html
In weiteren Artikel verschiedener Zeitungen finden sich hierzu ebenfalls immer nur die Angaben "Radwege". Die dazu eingestellten Fotos bilden ebenfalls nur Radwege ab.
Als unsere Redaktion Artikel über die Entfernung der drei Poller auf der zweispurigen Buckenkamp (die leider schon Wochen vor der Vollsperrung der Kreisstraße Uphovener Weg erfolgte) in den NB einstellte und wir uns an das Straßenverkehrsamt vom Kreis Coesfeld wandten, bekamen wir von dort die Mitteilung, dass aufgrund des Pollererlasses die Poller auch nach der Aufhebung der Vollsperrung auf dem Buckenkamp als Durchfahrtsperre nicht mehr eingesetzt werden.
Da waren und sind wir recht erstaunt, schließlich handelt es sich beim Buckenkamp doch nicht um einen Radweg, sondern um eine zweispurige, normale Straße. Natürlich fahren hier auch Fahrräder wie auf jeder anderen innerörtlichen Straße. Jedoch nutzen die meisten Ausflügler mit ihren Fahrrädern den Radweg über die wunderschöne Kreithecke durch das reizvolle Naturschutzgebiet Nonnenbachtal, das auch durch gute Sitzmöglichkeiten zur Pausengestaltung im Schatten sowie in der Sonne und das mitten im Grünen glänzt.
Liest man die oben angeführten auch im Internet dazu veröffentlichten Artikel, kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass hier das Straßenverkehrsamt sich etwas früh aus dem Fenster gelegt hat.
Man darf nicht eine Gefahr durch eine andere ersetzen
Seit Bestehen des Baugebietes Bagno (1988) ist die Zufahrtsstraße Buckenkamp am nördlichen Ende durch drei Poller gesperrt. Aufgrund der großen Abstände untereinander bis zu 140 cm gab es in 36 Jahren nicht einen einzigen Unfall mit Fahrrädern, auch nicht mit Fahrrad-Anhängern. Die kluge Entscheidung der damaligen Gemeindeverwaltung hat sich bis heute bewährt und als äußerst sinnvoll aus folgenden Gründen erwiesen, die nach wie vor gelten:
1. Der Buckenkamp wurde bei seiner Entstehung im Jahre 1987/88 als verkehrsberuhigte Zone mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Km/h und nicht als Durchfahrtsstraße angelegt. Er dient den Anwohnern des Baugebietes Bagno als Zufahrtsstraße zu Ihren Häusern. Am nördlichen Ende des Buckenkamp verengt sich die Fahrbahn hinter der Durchfahrtsperre auf eine Fahrspur, dort gibt keine befestigten Randstreifen.
2. Auf der anderen Seite des Buckenkamp liegen drei soziale Einrichtungen, wie die Christophorus Klinik (Geriatrie), das Altenheim St. Elisabeth und die Seniorenwohnanlage Bagno mit 52 Wohnungen. Im Bereich der großen Parkanlage des Altenheimes befindet sich direkt am Straßenrand des Buckenkamp eine hohe Zaunanlage, die verhindern soll, dass an Demenz erkrankte Senioren auf die Straße laufen, was nicht immer klappt.
3. Am südlichen Ende des Buckenkamp befindet sich der Buckenkamp-Parkplatz, der eigentlich als Touristenparkplatz angelegt wurde. Da die Christophorus-Gesellschaft trotz massiver Erweiterung des Krankenhauses und des Personals nur 16 Betriebsparkplätze angelegt hat, wird nunmehr der Buckenkamp-Parkplatz tagsüber primär vom Personal der Christophorus-Klinik genutzt. Da dieser trotz 63 Stellplätzen insbesondere außerhalb der Ferienzeit nicht ausreicht, parkt täglich das übrige Personal zusätzlich auf den ausgewiesenen Parkplätzen des Buckenkamp - Zufahrtsstraße zum Baugebiet Bagno mit rund 110 Ein/Zweifamilienhäusern.
4. Der Buckenkamp gilt als das Tor zu den Baumbergen und dem Naturschutzgebiet Nonnenbachtal und wird daher von Radfahrern fast täglich genutzt.
5. Am Buckenkamp befindet sich der Seniorenwohnpark Bagno mit 52 Wohnungen. Viele dieser Bewohner sind aufgrund Ihres hohen Alters bewegungseingeschränkt oder sonst behindert. Das heißt, dass einige täglich mehrfach mit Ihren elektrischen Fahrzeugen den Buckenkamp verkehrskonform benutzen. Darüber hinaus wird der Buckenkamp ebenfalls von dort wohnenden bewegungseingeschränkten Seniorinnen und Senioren mit Rollatoren genutzt.
6. Zudem schieben Angehörigen der Bewohner im Altenheim St. Elisabeth und auch Besucher des Krankenhauses ihre Verwandten in Rollstühlen über den Buckenkamp, der auch einen direkten Zugang zum Altenheim und Krankenhaus hat. Nun werden Sie vielleicht denken, die müssten oder könnten ja auch den Fußweg benutzen, aber das bleibt reine Theorie. Denn wer selbst einmal einen Rollstuhl über diesen gepflasterten Fußweg mit seinen Bordsteinkanten bei den Stichstraßen geschoben hat, der weiß, was das bedeutet, die Stolperfallen sind eben ein Hindernis. Auch wir können ein Lied davon „singen“, unsere Mutter haben wir fast 10 Jahre über den Buckenkamp geschoben, übrigens aufgrund ihrer Querschnittslähmung in einem komfortablen, aber auch großen und schweren Rollstuhl. Das war oft sehr mühsam und jede Erleichterung wurde gerne wahrgenommen.
Hierdurch wird deutlich, wem in erster Linie die Straßensperre zum Schutz von Leben und Gesundheit dienen soll. Da kann man nicht einfach ein Schutzbedürfnis, in diesem Fall, dass der Radfahrer und das dann auch nur in Bezug auf die Poller herausgreifen und es in den Vordergrund stellen, zumal es hier bisher keinen Unfall in den letzten 36 Jahren mit Fahrradfahrern gegeben hat.
Damit werden die Fakten konterkariert und das Schutzbedürfnis dieser besonders schutzbedürftigen, hier in den Sozialanlagen wohnenden Personen, vollkommen außer Acht gelassen. Außerdem stellt der Durchfahrtverkehr, der jetzt und dann weiter stattfindet, eine weitaus größere Gefahr auch für die Radfahrer dar, als die Poller.
Es ist realitätsfremd und auch ethisch nicht verantwortbar, das Schutzbedürfnis dieser bewegungseingeschränkten, behinderten Menschen, die teilweise zusätzlich unter großen psychischen und noch anderen physischen Belastungen leiden, dem Schutzbedürfnis von gesunden Radfahrern gegenüberzustellen. Erst vor drei Wochen haben wir einen verwirrten älteren Herrn begleitet und dem Krankenhauspersonal übergeben. Er befand sich auf der Buckenkamp-Straße, benutzte den angrenzenden Zaun als Gelände und war leider nicht zu bewegen, seinen Weg auf dem Bürgersteig mit uns fortzusetzen.
Zudem kann, wie bereits erwähnt, die vom Straßenverkehrsamt angeführte Maßnahme auch juristisch gesehen nicht zum Tragen kommen, da der Runderlass des Verkehrsministers NRW sich offensichtlich auf Radwege bezieht. Explizit sagt das Ministerium Folgendes: "Durch den Erlass sollen Sperreinrichtungen auf Radwegen wie Poller, Sperrpfosten oder versetzt eingebaute Wegesperren aus Sicherheitsgründen von den Kommunen überprüft und bei Bedarf auch entfernt werden." Aber selbst dieser Bedarf ist hier keinesfalls gegeben. Es ist abwegig und aus Sicherheitsgründen gefährlich die Poller zu entfernen, wie sich aus dem bisher geschilderten und dem Folgenden nachweislich ergibt:
1. Die Durchfahrtsperre (drei Poller) befindet sich nicht auf einem Radweg, sondern auf dem Buckenkamp, der mit zwei Fahrspuren eine Straßenbreite von 5,8 Metern hat.
2. Der Zwischenraum zwischen den Pollern bzw. zwischen Poller und Bordstein hat das komfortable Maß von fast 1,40 m, sodass selbst ein Fahrrad mit Anhänger keine Schwierigkeiten bei der Durchfahrt hat.
3. Die drei Poller sind über die gesamte Straßenbreite von 5,8 Metern angeordnet und können daher auch schon von weitem sehr gut gesehen werden. Bei Dunkelheit beleuchten die Poller zwei Straßenlaternen.
4. Aufgrund dessen ist seit 36 Jahren an dieser Stelle auch noch kein Fahrradunfall passiert.
5. Der Fahrradverkehr hat sich natürlich nach der Erweiterung des Krankenhauses auf dem Buckenkamp verringert, da diejenigen, die nach ihrer Anreise mit dem Fahrrad beladenen Pkw auf dem Buckenkamp-Parkplatz bisher parkten, aufgrund der dort parkenden Krankenhausmitarbeiter, hier jetzt keinen Parkplatz mehr finden.
6. Auf dem Buckenkamp befindet sich ein ausreichend breiter Bürgersteig, auf dem die mehr gefährdeten Kinder ohnehin fahren. Allerdings wäre es sehr sinnvoll, wenn der hier seit 36 Jahren stehende Poller am nördlichen Ende endlich entfernt würde. Auf die Idee ist die Gemeinde allerdings bisher und auch jetzt noch nicht gekommen, obwohl dieser nun wirklich eine Verkehrsbehinderung für die Kinder und die jungen Mütter mit Kinderwagen darstellt. Ein Fahrradunfall ist allerdings auch hier noch nicht passiert.
7. Natürlich wirkt sich der durch die Durchfahrtsperre beruhigte Verkehr auf dem Buckenkamp auch auf die ca. 150 wohnenden Familien mit Kindern sehr positiv aus.
8. Was das vom Kreis Coesfeld angesprochene „Wohnheim“ betrifft, so handelt es sich nicht um ein Heim, sondern um eine Wohnanlage, die sich am Uphovener Weg 27, 27 a und 27 b befindet und von älteren Menschen ab circa 55 Jahren bewohnt wird. Da sie barrierefrei ist, wird sie auch gerne von bewegungseingeschränkten Menschen bewohnt. Sie kann und wird i. d. R. vom Uphovener Weg angefahren, dort befindet sich auch der Haupteingang, von dem alle Wohnungen überdacht zugänglich sind. Vom Buckenkamp her ist ebenfalls eine Anfahrt möglich. Somit ist auch die Anfahrt durch Krankenwagen sichergestellt.
Somit wird deutlich, dass auf dem Buckenkamp schon ausreichende Sicherheitsmaßnahmen für Radfahrer getroffen wurden und es überhaupt keinen Grund gibt, die Durchfahrtsperre grundsätzlich zu entfernen. Und nur diese garantiert wie schon seit 36 Jahren, dass hier wirklich kein PKW oder LKW durchfährt. Als signifikante Verbesserung bleibt nur die Entfernung des Pollers auf dem Fußweg neben dem Buckenkamp.
Im Übrigen hat der Verkehrsminister bei der Herausgabe seines Erlasses mit Sicherheit nicht gewollt, dass dieser Erlass in einem so sensiblen Verkehrsbereich wie hier zulasten behinderter Menschen Anwendung findet, denn wie bereits erwähnt:
"Man kann nicht die eine Gefahr durch eine andere ersetzen, und schon garnicht um eine größere, wie es hier der Fall sein wird!" Das wäre unseres Erachtens zumindest eine grobe Fahrlässigkeit. Zudem schützten die Poller, die eine Durchfahrt von PKW, LKW und Kradfahrern verhindern, doch nicht nur die behinderten Menschen und Kinder, sondern auch alle Radfahrer!
Erneute Prüfung durch den Landrat (Kreisverwaltung Coesfeld): Es bleibt unverständlicherweise trotzdem bei der Entfernung der drei Poller
Das Straßenverkehrsamt hat, so das Büro des Landrates, an das wir uns gewandt haben, den gesamten Vorgang nochmals mit den beteiligten Behörden, Gemeinde Nottuln, Polizei etc. unter Berücksichtigung aller der hier aufgeführten Argumente sowie die Rechtslage geprüft. Ergebnis nach wie vor: Der unzulässige Poller wird entfernt. (Unsere Redaktion geht davon aus, das mit dem unzulässigen Poller alle drei bisher dort vorhandenen Poller gemeint sind) Stattdessen erfolgt von beiden Straßenseiten eine Beschilderung mit einem Durchfahrtsverbot.
Auf die einzelnen Argumente (siehe oben) wurde trotz unserer ausdrücklichen Bitte in der schriftlichen Erwiderung leider nicht eingegangen, es wurde von dort aus nicht einmal der Versuch gemacht, diese zu entkräften!
So ist das nun einmal, oder?
Obwohl bei den drei Pollern bisher in 36 zurückliegenden Jahren nie ein Unfall mit Fahrrädern passiert ist, schlagen wir folgenden Kompromiss vor, der beide Seiten schützt, einmal die Radfahrer sowie auch die vielen behinderten hier wohnenden Menschen:
1. Das obere nördliche Ende der Buckenkamp-Straße wird sofort (wie vom Straßenverkehrsamt des Kreises Coesfeld beschlossen) von beiden Seiten mit einem gut sichtbaren eindeutigen Durchfahrtsverbot beschildert.
2. Um auch weiterhin die Sicherheit und Unversehrtheit der vielen, hier wohnenden bewegungseingeschränkten, behinderten, älteren Menschen, Kindern und Radfahrern sicherzustellen, werden nicht wie bisher drei Poller, sondern nur noch zwei Poller an gleicher Stelle auf der Straße angebracht, die einen Abstand untereinander von 1,8 Metern haben. Dadurch wir die bisherige Durchfahrt nochmals komfortabel erweitert und bietet dann ausreichend Platz, auch für Radfahrer mit Anhängern und für Lastenräder. Die 1,8 m Durchfahrtsbreite wurde gewählt, weil bereits ein durchschnittliches Auto wie der VW Golf bereits ein Breite von 1,78 m hat.
3. Die beiden Poller werden mit rot-weißer, reflektierender Farbe versehen. Die Beleuchtung der Poller ist jetzt schon durch zwei Straßenlaternen sichergestellt. Dadurch wird eine redundante Sicherheit während der Dämmerung und der Dunkelheit sichergestellt.
4. Die Fahrbahn wird bis zu einer Länge von jeweils fünf Meter vor und hinter der Durchfahrt in einer Breite von 1,8 m (Durchfahrtsbreite der beiden Poller) rot gekennzeichnet/gestrichen.
5. Die Fahrbahn hinter den Pollern in nördlicher Richtung befindet sich in einem sehr schlechten Zustand und das nicht erst seit heute. Sie muss möglichst umgehend wieder sicher befahrbar und begehbar hergestellt werden. In derzeitigem Zustand ist sie für Fahrradfahrer unsicher und eine Zumutung, insbesondere aber auch für behinderte Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen (siehe auch heutige Fotografie in der unten nachfolgenden Bildergalerie). Das hat offensichtlich die Gemeinde Nottuln bis heute nicht gestört.
Über so eine Lösung denken auch schon andere Kommunen nach, bei denen nach Entfernen der Poller allerdings auf Radwegen diese plötzlich von Autofahrern als Abkürzung genutzt wurden. Schließlich ist eine ausschließliche Durchfahrverbots-Beschilderung eine extreme Veränderung der seit 36 Jahren vorhandenen Verkehrssituation, denn sie weist den Auto-, LKW- und Kradfahrer lediglich an, hier nicht durchzufahren, sie verhindert aber die gefährliche Durchfahrt nicht, wie die bisherige Durchfahrtsperre (Poller). Bei Nichtbefolgung droht nur ein marginales Bußgeld in Höhe von 50 €. Außerdem, wer soll die Einhaltung regelmäßig überprüfen, die Polizei hat sicherlich keinen zeitlichen Spielräume dafür.
Entfernt aber jemand unbefugt die Durchfahrtsperre, handelt es sich um einen schweren Eingriff in den Straßenverkehr und dieser erfüllt den Straftatbestand des § 315b StGB, der dafür eine saftige Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vorsieht. Darüber hinaus drohen 2 bzw. 3 Punkte in Flensburg.
Das stellt schon alleine in der Ahndung einen signifikanten Unterschied dar, aber noch viel mehr in seiner gefährlichen Wirkungsweise.
Was übrigens bisher von Tag zu Tag unverständlich bleibt, dass trotz der Aufhebung der Durchfahrtsperre auf der Kreisstraße Uphovener Weg (die bereits vor Wochen erfolgte) die gefährliche Durchfahrt für LKW, PKW und Motorräder auf dem Buckenkamp in beide Richtungen seit Wochen ungehindert weiter erfolgen kann - das ist wohl kaum zu rechtfertigen!
Anmerkung der Redaktion: Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, den langen Text zu entschuldigen. Doch es ist, wie man sieht, eine komplexe Angelegenheit, die viele hier genannte, wichtige Dinge berücksichtigen muss, um die Sicherheit auf dem Buckenkamp für alle Menschen auch in Zukunft zu bewahren.
Nachtrag der Redaktion vom 26.8.2024 um 20:44 Uhr: Wir wir heute Nachmittag feststellen konnten, wurden die drei Poller (Durchfahrtsperre) am oberen nördlichen Buckenkamp wieder durch die Gemeinde Nottuln installiert - siehe auch Fotografie in der unten nachfolgenden Bildergalerie -.
Nachtrag der Redaktion vom 28.8.2024 um 15.00 Uhr: Nachbarn aus der Senioren-Wohnanlage und aus dem Baugebiet Bagno haben sich schon darüber mit den Worten: "Das gibt einem Jeden doch viel mehr Sicherheit, wir hoffen, es bleibt dabei", gefreut.
Wie bereits schon erwähnt, haben die Radfahrer zwischen den Pollern zweimal nebeneinander eine komfortable Durchfahrtsbreite von fast 1,40 Metern. Deswegen ist offensichtlich über drei Jahrzehnte hier auch noch nichts passiert, siehe auch Bild unten in der Bildergalerie.
Nachtrag der Redaktion vom 9.9.2024 um 18:34 Uhr: Heute Morgen mussten wir leider feststellen, dass die Durchfahrtsperre (drei Poller) am oberen nördlichen Buckenkamp wieder entfernt worden sind. - unsere Redaktion hat beim Bürgermeister Dr. Dietmaar Thönnes nachgefragt.
Antwort des Mitarbeiters des Bürgermeisters Daniel Krüger vom 10.09.2024: "Wie Ihnen bereits durch Frau Frieling (Straßenverkehrsbehörde) und durch Herrn Dreier (Büro des Landrats) mitgeteilt wurde, werden die Poller nicht wieder aufgestellt. Das die Poller für ca. 2 Wochen wieder standen, ist einem Irrtum durch das ausführende Unternehmen zu schulden. Dieses wurde am gestrigen Tag korrigiert. Zeitnah werden noch die angeordneten Schilder aufgestellt."
Fortgang mit neuem Artikel vom 10.9.2024
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Schonzeit für Vögel, Insekten, auch Schmetterlinge gilt vom 1. März bis zum 30. September
Die Gemeinde Nottuln hatte unserer Redaktion noch im April 2023 versichert, dass in der Schonzeit künftig keine Schnittarbeiten auf den ihr gehörenden Flächen im Naturschutzgebiet (NSG) mehr stattfinden. Auslöser war die Beseitigung von größtenteils Brombeerhecken auf Flächen im NSG direkt hinter dem Wasserwerk zu dieser Zeit, wir berichteten.
Heute lasen wir in den Westfälischen Nachrichten, dass es trotz alledem wiederum die gleichen Schnittarbeiten stattfinden sollen. Und damit alles seriös erscheint, wird erwähnt, dass diese Schnittarbeiten mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Coesfeld, dem Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld (in Darup) und dem Regionalförster Matthias Schulte Everding abgestimmt wurden - wer soll da noch zweifeln.
Es ist schon eine Crux, dass die öffentliche Hand sich Sachen herausnimmt, die ihren Bürgern gleichzeitig verboten werden. Wo bleibt denn da der Gleichheitsgrundsatz, "Alle sind vor dem Gesetz gleich?"
Die fachliche Meinung des NABU Nordrhein-Westfalen, der auf seiner WEB-Seite darauf hinweist, dass bei den dabei anstehenden Rückschnitten von Bäumen, Hecken und Sträuchern unbedingt die Nist- und Brutzeit von Vögeln zu beachten ist, die am 1. März beginnt und bis zum 30. September dauert, scheint diese Behörden und Einrichtungen nicht sehr zu interessieren.
In dieser Zeit sind nämlich laut Bundesnaturschutzgesetz Fällungen und Schnittmaßnahmen grundsätzlich verboten. Die Vorschriften dienen dem Schutz der Tiere, insbesondere der Vögel, die beim Nestbau sowie beim Brutgeschehen nicht gestört werden dürfen, so der NABU.
Natürlich endet die Hauptbrutzeit der Vögel Ende Juli/ Anfang August, das ist aber noch lange kein Grund, schon jetzt im August mit dem Aufstocksetzen der Brombeerhecken im Naturschutzgebiet Nonnenbachtal zu beginnen, schließlich gilt das Verbot bis Ende September. Zudem gibt es auch aufgrund des warmen Wetters erfahrungsgemäß immer einige Nachzügler, die bis zu dreimal im Jahr brüten. Überdies versorgen die Elternvögel ihre Brut noch drei Wochen, nachdem sie das Nest verlassen haben, und das geschieht meistens in Nähe beziehungsweise im Umfeld der Brutstätte - jeder Gartenbesitzer konnte und kann das beobachten. Im Übrigen halten sich hier Schmetterlinge und andere Insekten auf sowie Tiere, die sich schon jetzt darauf freuen, die reifen Brombeeren futtern zu können.
Unsere Redaktion kann sich nicht vorstellen, dass die Aktivitäten zu den vorgezogenen Schnittarbeiten tatsächlich vom zuständigen Grünexperten Peter Wermeling bei der Gemeinde Nottuln ausgegangen sind. Vermutlich stecken dahinter nur finanzielle Erwägungen, denn es ist wesentlich billiger jetzt einen Auftrag an externe Unternehmen zu vergeben, als nach der Schonzeit, wenn diese in Arbeit ersticken. Doch das ist keinesfalls akzeptabell, während der Bürger sich an die gesetzlichen Vorgaben hält und aus Vernunftsgründen bis zum 1. Oktober mit der Durchführung solcher Schnittarbeiten wartet. Das ist der Gemeinde Nottuln ebenfalls zuzumuten, sind es bis dahin doch nur noch sechs Wochen - also abwarten und Tee trinken.
Anmerkung des Redakteurs und Autors:
Seit über dreißig Jahren engagiere ich mich insbesondere im Naturschutzgebiet (früher Landschaftsschutzgebiet) Nonnenbachtal für den Naturschutz. Das ist beileibe nicht einfach und benötigt viel Kraft und Ausdauer. Was ich anfangs meiner Bemühungen nicht geahnt habe, dass die öffentliche Hand zum wahrscheinlich größten Widersacher mutieren würde, wie auch in diesem Fall. Trotzdem haben meine Frau und ich uns nie dadurch einschüchtern lassen und weitergemacht. Doch allmählich müssen jüngere Kräfte ran, wobei wir hoffen, das sich dort welche finden, die auch der öffentlichen Hand Paroli bieten werden.
Wir werden uns allmählich zurückziehen und nur noch in "krassen Fällen" über unsere Online-Zeitung Nottulner Blickpunkt (NB) reagieren, da wir bereits seit Anfang des Jahres mit der Erstellung eines neuen Bildbandes beschäftigt sind, weitere sind geplant. Wir glauben, dass wir uns nach einem so langen Berufsleben und anschließend vielen Jahren ehrenamtlicher Arbeit jetzt auch mehr den angenehmen Dingen im Leben widmen dürfen. Mit den Bildbänden und Büchern wollen wir allerdings kein Geld verdienen, sondern wie bisher die Gewinne den wirklich gemeinnützigen Organisationen - wie der Kinderkrebshilfe Münster - übergeben. Der Nottuner Blickpunkt bleibt selbstverständlich weiterhin im Netz.
Übrigens gibt es bis dahin noch sinnvolle, gesetzlich zulässige Schnittarbeiten, die in der Gemeinde Nottuln durchgeführt werden können und über die sich viele Bürger und Touristen freuen würden. Wir haben in der nachfolgenden Bildergalerie nur einige Beispiele dargestellt.
Nachtrag der Redaktion vom 15.8.2024: Die Schnittarbeiten an den in der Bildergalerie dargestellten Orten wurden mittlerweile durchgeführt, Danke. Unsere Redaktion bittet die Gemeinde nochmals darum, sicherzustellen, dass künftig die pflegerischen Schnittarbeiten an der Hecke des Jüdischen Friedhofes zum vorgesehenen Zeitpunkt (Ende Juni) automatisch von sich aus durchgeführt werden.
Mit besten Grüßen und bleiben Sie gesund
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Immer weniger Schmetterlinge im Nonnenbachtal und in Hausgärten
Kein anderes Tier ist so beliebt wie der Schmetterling. Schließlich sind Schmetterlinge Sinnbilder für eine intakte Natur und eine besonders lebenswerte Umwelt. Und, ist es nicht wie ein Wunder, wenn aus einer mitunter nicht gerade hübschen Raupe durch geheimnisvolle Umwandlung über eine unscheinbare Puppe ein farbenfroher, schillernder, prächtiger Schmetterling entsteht.
Es gibt viele literarische Aussprüche über die filigranen Gaukler der Lüfte, doch der schönste, den ich je vernahm, lautet:
"Das Leben soll sein wie ein Schmetterling an einem Sommertag" - wer wünscht sich das nicht.
Doch so schön die Sonne auch scheint, die zahlreichen Tagfalter der vergangenen Jahre, auch Kinder der Sonne genannt, bleiben aus. Insbesondere die kleinen Füchse, die unsere Schmetterlingssträucher und Blumen sonst massenhaft besiedelten, scheinen fast ausgestorben zu sein. Das ist leider auch im angrenzenden Naturschutzgebiet (NSG) Nonnenbachtal zu beobachten, wie uns dort angetroffene Spaziergänger unsere Feststellungen bestätigten.
Geeigneter Lebensraum schwindet ständig
Die Gründe hierfür sind hinreichend bekannt: Es ist der Schwund von geeignetem Lebensraum, den sie zum Überleben benötigen! So sind einige Schmetterlinge auf eine oder zwei Arten von Pflanzen spezialisiert. Doch leider werden aufgrund von Klimaveränderungen oder auch Überdüngung von Wiesen beziehungsweise durch den Einsatz von Pestiziden diese Pflanzen immer seltener. Ein sehr gutes Beispiel bietet der Aurorafalter, dessen Raupen sich von Wiesenschaumkraut und der Knoblauchrauke ernährt. Während es anderswo immer weniger vorkommt, so kommt gerade das Wiesenschaumkraut auf den Wiesen im Trinkbrunnenbereich des Nonnenbachtals noch häufiger vor. Insofern ist der Aurorafalter - siehe Bild links - auch noch an manchen Stellen im Nonnenbachtal zu finden.
Auch wenn es das eine oder andere gute Beispiel noch gibt, so ist doch die allgemeine Entwicklung des Lebensraumes für unsere Schmetterlingsarten sehr negativ: zwei Drittel sind gefährdet, manche sogar ausgestorben. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Artikel mit Bildergalerie und Bildlegenden im Nottulner Blickpunkt zu veröffentlichen, um aufzuzeigen, welche Schmetterlingsarten hier noch vorhanden sind, welche sich verringert haben oder welche kaum noch beziehungsweise überhaupt nicht mehr in Erscheinung treten. Übrigens, auch die neue Rote Liste der Schmetterlinge von Nordrhein-Westfalen belegt den Artenrückgang. Zwei Drittel der 1750 behandelten Schmetterlingsarten wurden in eine der Gefährdungskategorien eingestuft.
Unfassbare Flugleistungen der Wanderfalter
Welche unfassbaren Leistungen die Wanderfalter vollbringen, möchten wir ihnen am Beispiel des Distelfalters darstellen, der ebenfalls wie der Admiral aus der Familie der Edelfalter stammt. Sein Name leitet sich aus der Pflanze ab, deren Blätter die Raupen als Nahrung fressen. Genau wie der Admiral ist er ein Wanderfalter, der ähnlich wie ein Vogel während des Jahreszyklus Flug-Wanderungen auf sich nimmt. So reist er im Frühjahr aus den südlichen Ländern in Deutschland ein und vermehrt sich. Ende September/Anfang Oktober reisen dann seine Nachkommen in die südlichen Länder zurück bis nach Nordafrika, wo sie den Winter verbringen. Wenn sich dort aufgrund der Hitze und Trockenheit die Lebensbedingen verschlechtern, fliegt der Distelfalter in den Mittelmeerraum und nach Südeuropa, wobei er innerhalb der Wanderung nach Deutschland die Alpen in Höhe der Alpenpässe überquert, da er "nur" bis auf 3.000 Höhenmeter fliegt. Bei einem Tagespensum von rund 300 km kann er je nach Windverhältnissen eine Geschwindigkeit bis zu 50 km/h erreichen.
Darstellung der Tagfalter in der Bildergalerie
Wir haben uns vorgenommen, die anschließende Bildergalerie mit weiteren guten Fotografien und entsprechenden informativen Bildlegenden kontinuierlich zu ergänzen.
Der Artikel wird erst dann geschlossen, wenn die Beobachtungen der Schmetterlinge im Nonnenbachtal beendet sind. Haben Sie daher bitte ein bisschen Geduld und erfreuen sich an den farbenprächtigen, bereits eingestellten Schmetterlingsbildern. Die noch fehlenden Bildlegenden werden in Kürze eingefügt.
Der Artikel zeigt, wie sehr doch die überaus beliebten Gaukler der Lüfte und wertvolle Bestäuber unserer Pflanzen akut gefährdet sind und das auch vor und hinter unserem eigenen Gartentor. Das Gleiche trifft für alle anderen Insektenarten zu. Natürlich können wir auch persönlich dagegen etwas tun, indem wir zum Beispiel in unsere Gärten insektenfreundliche Pflanzen (Stauden und Sträucher) einsetzen. So können wir Ihnen und vielen Schmetterlingen ein neues Zuhause schaffen, wir bitten Sie ganz herzlich darum.
Doch wenn selbst in ausgewiesenen Naturschutzgebieten die Schmetterlings-Population so arg zurückgeht, ist es endlich an der Zeit auch dort und auf den sie umschließenden landwirtschaftlich genutzten Flächen etwas zu verändern. Übrigens, hätten Sie es gewusst, in Nottuln werden rund 70 % der vorhandenen Flächen landwirtschaftlich genutzt.
Mit sonnigen, hoffnungsvollen Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Kindheit kehrt wieder auf verlassenen Wegen ...
Gestern waren wir im Ruhrgebiet unterwegs und trafen uns mit meiner Schwester und Familie zum Geburtstagskaffee. Es war ein schöner Tag, die Schwüle der letzten Tage vergessen und wir konnten bei angenehmer Temperatur draußen vor dem Kaffee Platz nehmen. Unser Jack Russell Sir Trusty war natürlich mit dabei und für seine Verhältnisse recht geduldig, doch die Kinder hatten viel Spaß mit ihm.
Als Belohnung unternahmen wir mit Trastl, so sein Spitzname, in einem großen Waldgebiet einen Spaziergang. Recht groß gewachsene Kiefern verbreiteten einen angenehmen harzigen Duft und unter ihnen wuchs malerisch bizarrer Adlerfarn. Es hätte uns nicht gewundert, wenn plötzlich Schneewittchen und die sieben Zwerge herausgetreten wären.
Und dann geschah es ganz plötzlich, nicht Schneewittchen, sondern eine kleine Lichtung tauchte vor uns auf. Wie durch ein Fenster betrachtet glänzte vor uns reifes güldenes Korn und überall leuchteten scharlachrote Mohnblüten, durchzogen von weißgelber Kamille. Es war, als kehrte Kindheit auf verlassenen Wegen wieder - auch der wunderbare Geruch der Kamille trug dazu bei. Als Kinder hatten wir sie gesammelt und auf dem Wäscheboden über unserer Mietwohnung langsam trocknen lassen.
Nur mit leichtem Schrecken blicke ich auf die Inhalationsbäder zurück, die darauf im Winter bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit mit geschlossenem Handtuch über dem Kopf folgten, denn letztendlich hatten sie eine wohltuende, heilende Wirkung.
Doch zurück zu der traumhaften Landschaft, die vor uns lag. Sie erinnerten uns wahrhaftig an die impressionistischen Landschaftsbilder von Claude Monet, z. B. das Gemälde Les coquelicots à Argenteuil (Das Mohnfeld bei Argenteuil), doch in der freien Natur ist der Eindruck noch überwältigender. Hoffentlich geht es ihnen wenigstens so ähnlich beim Betrachten der Fotografien. Ein Klick mit der Maus darauf und sie erscheinen bildschirmgroß. Also, warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah.
Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Ein Schützenfest der Superlative
Lassen wir das diesjährige gemeinsame Schützenfest der St. Antoni- und der St. Martini-Bruderschaft Revue passieren, so war es ein Fest der Superlative, so unser Eindruck. Alleine 527 Schützenbrüder haben laut Meldung teilgenommen! Von der endlosen Polonaise in den Abendstunden ganz zu schweigen.
Da war es auch für einen erfahrenen Fotografen nicht ganz einfach, immer den richtigen Moment zu erwischen. Trotzdem ist eine Reihe von aussagekräftigen Bildern zusammengekommen, die wir Ihnen zur Ansicht präsentieren möchten.
Wir verzichten dieses Mal auf einen umfangreichen Artikeltext und lassen einfach die Bilder sprechen, getreu dem Motto: „Ein gutes Bild sagt mehr als 1000 Worte“. Wenn Sie sich dort selbst nicht wiederfinden, so ist es leider der Vielzahl der Teilnehmer geschuldet.
Außerdem ist unsere Zeit momentan sehr begrenzt, da wir zumindest noch dieses Jahr mit der weiteren Erstellung eines aufwendigen Bildbandes beschäftigt sind.
Zudem wird der Bildband "Nottuln, ein starkes Stück Heimat" (siehe auch: https://www.nottuln-blickpunkt.de/313-nottuln-ein-starkes-stueck-heimat) überarbeitet und neu aufgelegt, da die erste Auflage komplett vergriffen ist und es eine Vielzahl weiterer Anfragen gibt. Wir setzen alles daran, damit dieser Bildband Anfang Dezember in der Stiftsbuchhandlung Esplör in Nottuln wieder erhältlich ist.
Die Redaktion wünscht Ihnen und insbesondere denjenigen, die aus irgendwelchen, zum Beispiel gesundheitlichen Gründen nicht am Schützenfest teilnehmen konnten, beim Betrachten der Bilder viel Freude. Da wir auf einen umfangreichen Artikeltext verzichtet haben, wurden die Bilder größtenteils mit Textlegenden versehen.
Der bebilderte Artikel bleibt, auch wenn er beim Aufruf der Onlinezeitung „Nottulner Blickpunkt“ nach einiger Zeit nicht mehr direkt zu sehen ist, gespeichert und kann jederzeit unter dem Button „Kultur“ betrachtet werden. Das gilt auch für den Artikel über das Schützenfest 2022 (https://www.nottuln-blickpunkt.de/380-es-lebe-die-tradition) bei dem sogar ein Kaiser ausgeschossen wurde.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Königin Laura Walczak mit Ihrem Königsbräutigam Henning Termersch sind das Kinderkönigspaar 20024
Die Sonne schien zwar nicht vom Himmel, aber das tat dem Kinderschützenfest, das von der Martini - und Antonibruderschaft bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde, keinen Abbruch. Erwartungsvolle Schützinnen und Schützen hatten sich auf dem Schießstand am Bagno getroffen, um ihre Schießkunst unter Beweis zu stellen.
Unterstützung bekamen sie von Ihren Eltern und natürlich den Schießwarten der Bruderschaften, die die kleinen Schützen einwiesen, wobei die Schützinnen auch gut vertreten waren, wie sich später noch herausstellen sollte. Geschossen wurde allerdings nicht mit "scharfen" Waffen, doch immerhin mit einem Druckluftgewehr und Pfeilen.
Als Ziel diente ein eleganter Schützenadler, der aus ganz vielen Einzelteilen bestand und vom erfahrenen Vogelbauer Hendrik Böing auf einer Platte mit Magneten montiert war. Am überdachten Schießstand herrschte großer Andrang und es zeigte sich sehr schnell, dass nicht nur die "Männer" etwas vom Schießen verstanden, wenn die Einzelteile des Adlers auf dem Boden landeten. Irgendwie hatten alle ihre Freude daran, es gab reichlich Beifall und die Kindergesichter strahlten sehr viel Zuversicht aus.
Doch auch um den Schießstand herum kümmerten sich die Schützenbrüder und ihre Frauen um den Nachwuchs, sei es beim Nagel einschlagen in einen Holzbalken oder beim Springen in der Hüpfburg. Für Essen und Trinken war ebenfalls gut gesorgt. Und irgendwann war es so weit, auf der Zielplatte war nur noch ein Fitzelchen vom mächtigen Adler zu sehen und viele dachten, wer soll das den wohl noch treffen - innerlich hatte man sich schon auf einen längeren Wettkampf eingestellt.
Doch weit gefehlt, der nächste Schuss, ein richtiger Kracher und den Adler gab es plötzlich nicht mehr. Die glückliche und treffsichere Königin war Laura Walczak, die auch gleich Ihren Königsbräutigam Henning Termersch bei der Hand nahm, ein hübsches Kinderkönigspaar 2024 der Antoni - und Martinibruderschaft!
Das Kinderschützenfest der Nottulner Bruderschaften scheint eine feste, sich jährlich wiederholende, fröhliche Einrichtung geworden zu sein, und das hat seine Berechtigung, wie es sich gestern wieder einmal erwies.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Betrachten der Bilder mit Textlegenden in der nachfolgenden Galerie (Diaschau).
Mit besten Grüßen und herzlichem Glückwunsch an das Kinderkönigspaar 2024
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard
Ein Nachmittag in der Kinderonkologie der Uniklinik Münster
"Wir HELFEN LEBEN", unter diesem Motto arbeitet die Kinderkrebshilfe Münster e. V., und das sagt eigentlich schon vieles. Doch kommt man mit den in dieser Organisation tätigen Menschen ins Gespräch, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie wichtig und unentbehrlich die Arbeit dieses Vereins tatsächlich für die schwerkranken Kinder, ihre Eltern und Angehörigen ist, das wird einem eigentlich erst nach einem Besuch auf dieser Station wirklich bewusst.
Und dieser Besuch fand durch uns am gestrigen Donnerstag um 15:00 Uhr auf der Kinderonkologie, genauer gesagt Station 17 A West, statt. Schon einige Tage vorher hatten wir ein mulmiges Gefühl, was würde uns dort erwarten: Schwerkranke kleine Kinder, herausgerissen aus ihrem vertrauten Zuhause, die im Rahmen eine Langzeittherapie schon einige Wochen oder Monate auf dieser Station verbringen mussten. Wie gehen so kleine Dötzchen damit um - alleine der Gedanke daran machte uns traurig.
Nun standen wir vor den beiden runden riesigen Türmen der Uniklinik Münster, das ganze Gelände hinterlässt den Eindruck einer Kleinstadt. Wir kämpften uns durch schmale Gassen an Baustellen vorbei über lange Flure hindurch zu den Aufzügen.
Als die Aufzugtüren sich wieder öffneten, erwartete uns dort schon die stellvertretende Vorsitzende der Kinderkrebshilfe, Anette Blomberg, mit einem freundlichen Lächeln. Grund dieses Termins war auch die Übergabe einer Spende zugunsten krebskranker Kinder, die aus dem Verkauf eines von uns verfassten und erstellten Bildbands "Nottuln ... ein starkes Stück Heimat" resultierte, siehe auch: https://www.nottuln-blickpunkt.de/313-nottuln-ein-starkes-stueck-heimat
Anette Blomberg führte uns in eine gut ausgestattete Küche, einen Raum, indem sich auch die Eltern der erkrankten Kinder zurückziehen und sich einen Kaffee, Tee oder auch eine kleine Mahlzeit bereiten können. Dort kamen wir ins Gespräch und erfuhren viele Dinge über die Station und der hier tätigen Kinderkrebshilfe. Zwanzig Kinder und Jugendliche im Alter von fast 0 bis 19 Jahre, werden hier stationär behandelt. In ihren Zimmern wird auf Wunsch auch ein Elternteil untergebracht. Die Behandlungsdauer kann je nach Art der Krebserkrankung bis zu einem Jahr mitunter auch länger dauern.
Neben den medizinisch stationär behandelten Kindern werden in der Tagesklinik täglich bis zu 100 Patienten ambulant behandelt. Was für die Kinderonkologie der Uniklinik, insbesondere das Personal um die äußerst engagierte Leiterin Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Rössig aber auch für die Kinderkrebshilfe Münster spricht, dass bis zu 80 Prozent der erkrankten Kinder wieder geheilt werden können.
Bereits seit 40 Jahren begleitet die Kinderkrebshilfe Münster e. V. Familien mit krebskranken Kindern und unterstützt sie mit Rat und Tat, stationärer Ausstattung sowie medizinischen und psychosozialen Hilfsangeboten und das ganz individuell angepasst. Verschiedene Nachsorgeprojekte, Forschungsförderung und Familiennothilfe, Brückenteam und Trauerarbeit sind nur einige der Projekte, mit denen sie sich tagtäglich beschäftigt. Spender unterstützen dabei ihr ehrenamtliches Engagement in vielerlei Hinsicht finanziell und ideell, so der 1. Vorsitzende Jan Schneider.
Bei einem Gang über die Station erfuhren wir, dass über die Ehrenamtlichen hinaus die Arbeit von 17 Beschäftigten, überwiegend Frauen, größtenteils durch Spenden an die Kinderkrebshilfe Münster e. V. finanziert wierden kann. Das sind Sozialpädagogen, Erzieher, Kunsttherapeuten, Psychologen, Sporttherapeuten, Sozialberater und Musikpädagogen. Selbst haben wir die Erzieherin Marlene Feilke und die Kunsttherapeutin Laura Kemper auf der Station kennengelernt, die gerade ein Mal-/Sprühprojekt vorbereiteten, das zusammen mit den Kindern durchgeführt wird.
Überhaupt fielen uns die von den Kindern mit Unterstützung der Kunsttherapeuten gemalten, farbenfrohen, hell leuchtenden Bilder in der Zentrale auf, eines haben wir für unsere Leser abgelichtet. Hier wird sofort deutlich, wie kreativ Kinder selbst unter ihrer täglichen hohen seelischen und körperlichen Belastung sein können, wenn Ihnen gute Therapeuten zur Seite stehen und ihnen helfen, ihre schwierige Situation für einige Stunden am Tag zu vergessen. Gerade die Seele von Kindern ist sehr empfindlich und so wichtig für die Genesung.
Gefreut haben wir uns über die Gitarren, und die hängen wahrhaftig nicht nur an der Wand. Dafür sorgt schon der Musiktherapeut Wolfgang Köster und das bereits seit 35 Jahren. Denn die musikalische Sprache versteht jeder, deshalb ist Musik auch so verbindend. Niemand wird hier ausgeschlossen, die Kinder haben viel Freude beim gemeinsamen Singen und Musizieren. Seine so hilfreiche Tätigkeit hat nun die Musiktherapeutin Vera Weinbrenner übernommen, doch bleibt Wolfgang Köster den Kindern und Jugendlichen als Leiter des Band-Projekts "All Of Us" erhalten.
Auf dem Rückweg begegnete uns auf dem Flur ein kleines Mädchen auf einem "Motorrad" und schaute uns, begleitet von ihren Eltern, stolz an. Sie war noch so klein und ahnte, Gott sei Dank, noch nichts von ihrer Krankheit. Sofort kommt bei einem der Wunsch auf, dass sie die Klinik hoffentlich wieder gesund verlassen wird.
Die Tätigkeiten der einzelnen Therapeuten, Erzieher und Psychologen sind so vielseitig und umfangreich, sodass wir sie in diesem Artikel nicht alle nennen und beschreiben können - sehen Sie uns das bitte nach. Doch das geschieht in ansprechender Art und Weise in dem von der Kinderkrebshilfe Münster e. V. herausgegebenem Magazin "Fußstapfen". Hier kommen nicht nur die Therapeuten, sondern auch die Kinder, von denen viele geheilt aus der Onkologie der Uniklinik entlassen werden konnten, in ihrer ganz eigenen Sprache zu Wort - Dankeschön dafür. Die bereits veröffentlichten, sehr lesenswerten Exemplare können auch auf der Webseite der Kinderkrebshilfe eingesehen werden unter: https://www.kinderkrebshilfe-muenster.de/ (Button: Infos).
Dort erfahren Sie viel mehr Wissenswertes über die Aktivitäten dieses Vereins, der für die so schwer erkrankten Kinder und Ihre Eltern, aber auch für die Uniklinik so unentbehrlich geworden ist. Auch der Verbleib der Spendengelder wird dort offengelegt. Und falls Sie ganz spontan oder auch später eine Spende überweisen möchten, so können Sie sich gerne an die hilfsbereite und freundliche Diana Deichmöller vom Büro der Kinderkrebshilfe unter der Telefon-Nr. 0251 - 835 4283 wenden. Die Kontoverbindungen finden Sie aber auch direkt unter: https://www.kinderkrebshilfe-muenster.de/kontoverbindungen/
Unsere Redaktion würde sich freuen, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, einen kleinen Einblick in die Kinderkrebsstation der Uniklinik Münster und die so hilfreichen und unentbehrlichen Tätigkeiten der dort tätigen Kinderkrebshilfe Münster e. V. bekommen haben. Helfen auch Sie bitte mit, denn gemeinsam helfen wir, so junges Leben zu bewahren und wieder lebenswert zu gestalten.
Und vielleicht macht der eine oder andere Buchautor es genau so wie wir, dass er einen bestimmten Betrag pro verkauftem oder verschenktem Buch an eine gemeinnützige Einrichtung spendet, da kommt dann oft etwas sehr Hilfreiches zusammen. Wir erstellen zur Zeit ein neues Buch, bei dem wir ebenfalls wieder so verfahren werden - es ist ein gutes Gefühl, damit anderen helfen zu können.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard