Blickpunkt Nottuln
16.09.2024
Blickpunkt Nottuln

Ein Schützenfest der Superlative

Lassen wir das diesjährige gemeinsame Schützenfest der St. Antoni- und der St. Martini-Bruderschaft Revue passieren, so war es ein Fest der Superlative, so unser Eindruck. Alleine 527 Schützenbrüder haben laut Meldung teilgenommen! Von der endlosen Polonaise in den Abendstunden ganz zu schweigen.

Da war es auch für einen erfahrenen Fotografen nicht ganz einfach, immer den richtigen Moment zu erwischen. Trotzdem ist eine Reihe von aussagekräftigen Bildern zusammengekommen, die wir Ihnen zur Ansicht präsentieren möchten.
Wir verzichten dieses Mal auf einen umfangreichen Artikeltext und lassen einfach die Bilder sprechen, getreu dem Motto: „Ein gutes Bild sagt mehr als 1000 Worte“. Wenn Sie sich dort selbst nicht wiederfinden, so ist es leider der Vielzahl der Teilnehmer geschuldet.

Außerdem ist unsere Zeit momentan sehr begrenzt, da wir zumindest noch dieses Jahr mit der weiteren Erstellung eines aufwendigen Bildbandes beschäftigt sind.
Zudem wird der Bildband "Nottuln, ein starkes Stück Heimat" (siehe auch: https://www.nottuln-blickpunkt.de/313-nottuln-ein-starkes-stueck-heimat) überarbeitet und neu aufgelegt, da die erste Auflage komplett vergriffen ist und es eine Vielzahl weiterer Anfragen gibt. Wir setzen alles daran, damit dieser Bildband Anfang Dezember in der Stiftsbuchhandlung Esplör in Nottuln wieder erhältlich ist.

Die Redaktion wünscht Ihnen und insbesondere denjenigen, die aus irgendwelchen, zum Beispiel gesundheitlichen Gründen nicht am Schützenfest teilnehmen konnten, beim Betrachten der Bilder viel Freude. Da wir auf einen umfangreichen Artikeltext verzichtet haben, wurden die Bilder größtenteils mit Textlegenden versehen.
Der bebilderte Artikel bleibt, auch wenn er beim Aufruf der Onlinezeitung „Nottulner Blickpunkt“ nach einiger Zeit nicht mehr direkt zu sehen ist, gespeichert und kann jederzeit unter dem Button „Kultur“ betrachtet werden. Das gilt auch für den Artikel über das Schützenfest 2022 (https://www.nottuln-blickpunkt.de/380-es-lebe-die-tradition) bei dem sogar ein Kaiser ausgeschossen wurde.

Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

Königin Laura Walczak mit Ihrem Königsbräutigam Henning Termersch sind das Kinderkönigspaar 20024

Die Sonne schien zwar nicht vom Himmel, aber das tat dem Kinderschützenfest, das von der Martini - und Antonibruderschaft bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde, keinen Abbruch. Erwartungsvolle Schützinnen und Schützen hatten sich auf dem Schießstand am Bagno getroffen, um ihre Schießkunst unter Beweis zu stellen.
Unterstützung bekamen sie von Ihren Eltern und natürlich den Schießwarten der Bruderschaften, die die kleinen Schützen einwiesen, wobei die Schützinnen auch gut vertreten waren, wie sich später noch herausstellen sollte. Geschossen wurde allerdings nicht mit "scharfen" Waffen, doch immerhin mit einem Druckluftgewehr und Pfeilen.

Als Ziel diente ein eleganter Schützenadler, der aus ganz vielen Einzelteilen bestand und vom erfahrenen Vogelbauer Hendrik Böing auf einer Platte mit Magneten montiert war. Am überdachten Schießstand herrschte großer Andrang und es zeigte sich sehr schnell, dass nicht nur die "Männer" etwas vom Schießen verstanden, wenn die Einzelteile des Adlers auf dem Boden landeten. Irgendwie hatten alle ihre Freude daran, es gab reichlich Beifall und die Kindergesichter strahlten sehr viel Zuversicht aus.

Doch auch um den Schießstand herum kümmerten sich die Schützenbrüder und ihre Frauen um den Nachwuchs, sei es beim Nagel einschlagen in einen Holzbalken oder beim Springen in der Hüpfburg. Für Essen und Trinken war ebenfalls gut gesorgt. Und irgendwann war es so weit, auf der Zielplatte war nur noch ein Fitzelchen vom mächtigen Adler zu sehen und viele dachten, wer soll das den wohl noch treffen - innerlich hatte man sich schon auf einen längeren Wettkampf eingestellt.
Doch weit gefehlt, der nächste Schuss, ein richtiger Kracher und den Adler gab es plötzlich nicht mehr. Die glückliche und treffsichere Königin war Laura Walczak, die auch gleich Ihren Königsbräutigam Henning Termersch bei der Hand nahm, ein hübsches Kinderkönigspaar 2024 der Antoni - und Martinibruderschaft!

Das Kinderschützenfest der Nottulner Bruderschaften scheint eine feste, sich jährlich wiederholende, fröhliche Einrichtung geworden zu sein, und das hat seine Berechtigung, wie es sich gestern wieder einmal erwies.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Betrachten der Bilder mit Textlegenden in der nachfolgenden Galerie (Diaschau).

Mit besten Grüßen und herzlichem Glückwunsch an das Kinderkönigspaar 2024
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

Ein Nachmittag in der Kinderonkologie der Uniklinik Münster

"Wir HELFEN LEBEN", unter diesem Motto arbeitet die Kinderkrebshilfe Münster e. V., und das sagt eigentlich schon vieles. Doch kommt man mit den in dieser Organisation tätigen Menschen ins Gespräch, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie wichtig und unentbehrlich die Arbeit dieses Vereins tatsächlich für die schwerkranken Kinder, ihre Eltern und Angehörigen ist, das wird einem eigentlich erst nach einem Besuch auf dieser Station wirklich bewusst.

Und dieser Besuch fand durch uns am gestrigen Donnerstag um 15:00 Uhr auf der Kinderonkologie, genauer gesagt Station 17 A West, statt. Schon einige Tage vorher hatten wir ein mulmiges Gefühl, was würde uns dort erwarten: Schwerkranke kleine Kinder, herausgerissen aus ihrem vertrauten Zuhause, die im Rahmen eine Langzeittherapie schon einige Wochen oder Monate auf dieser Station verbringen mussten. Wie gehen so kleine Dötzchen damit um - alleine der Gedanke daran machte uns traurig.
Nun standen wir vor den beiden runden riesigen Türmen der Uniklinik Münster, das ganze Gelände hinterlässt den Eindruck einer Kleinstadt. Wir kämpften uns durch schmale Gassen an Baustellen vorbei über lange Flure hindurch zu den Aufzügen.

Als die Aufzugtüren sich wieder öffneten, erwartete uns dort schon die stellvertretende Vorsitzende der Kinderkrebshilfe, Anette Blomberg, mit einem freundlichen Lächeln. Grund dieses Termins war auch die Übergabe einer Spende zugunsten krebskranker Kinder, die aus dem Verkauf eines von uns verfassten und erstellten Bildbands "Nottuln ... ein starkes Stück Heimat" resultierte, siehe auch: https://www.nottuln-blickpunkt.de/313-nottuln-ein-starkes-stueck-heimat

Anette Blomberg führte uns in eine gut ausgestattete Küche, einen Raum, indem sich auch die Eltern der erkrankten Kinder zurückziehen und sich einen Kaffee, Tee oder auch eine kleine Mahlzeit bereiten können. Dort kamen wir ins Gespräch und erfuhren viele Dinge über die Station und der hier tätigen Kinderkrebshilfe. Zwanzig Kinder und Jugendliche im Alter von fast 0 bis 19 Jahre, werden hier stationär behandelt. In ihren Zimmern wird auf Wunsch auch ein Elternteil untergebracht. Die Behandlungsdauer kann je nach Art der Krebserkrankung bis zu einem Jahr mitunter auch länger dauern.
Neben den medizinisch stationär behandelten Kindern werden in der Tagesklinik täglich bis zu 100 Patienten ambulant behandelt. Was für die Kinderonkologie der Uniklinik, insbesondere das Personal um die äußerst engagierte Leiterin Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Rössig  aber auch für die Kinderkrebshilfe Münster spricht, dass bis zu 80 Prozent der erkrankten Kinder wieder geheilt werden können.

Bereits seit 40 Jahren begleitet die Kinderkrebshilfe Münster e. V. Familien mit krebskranken Kindern und unterstützt sie mit Rat und Tat, stationärer Ausstattung sowie medizinischen und psychosozialen Hilfsangeboten und das ganz individuell angepasst. Verschiedene Nachsorgeprojekte, Forschungsförderung und Familiennothilfe, Brückenteam und Trauerarbeit sind nur einige der Projekte, mit denen sie sich tagtäglich beschäftigt. Spender unterstützen dabei ihr ehrenamtliches Engagement in vielerlei Hinsicht ­ finanziell und ideell, so der 1. Vorsitzende Jan Schneider.
Bei einem Gang über die Station erfuhren wir, dass über die Ehrenamtlichen hinaus die Arbeit von 17 Beschäftigten, überwiegend Frauen, größtenteils durch Spenden an die Kinderkrebshilfe Münster e. V. finanziert wierden kann. Das sind Sozialpädagogen, Erzieher, Kunsttherapeuten, Psychologen, Sporttherapeuten, Sozialberater und Musikpädagogen. Selbst haben wir die Erzieherin Marlene Feilke und die Kunsttherapeutin Laura Kemper auf der Station kennengelernt, die gerade ein Mal-/Sprühprojekt vorbereiteten, das zusammen mit den Kindern durchgeführt wird.

Überhaupt fielen uns die von den Kindern mit Unterstützung der Kunsttherapeuten gemalten, farbenfrohen, hell leuchtenden Bilder in der Zentrale auf, eines haben wir für unsere Leser abgelichtet. Hier wird sofort deutlich, wie kreativ Kinder selbst unter ihrer täglichen hohen seelischen und körperlichen Belastung sein können, wenn Ihnen gute Therapeuten zur Seite stehen und ihnen helfen, ihre schwierige Situation für einige Stunden am Tag zu vergessen. Gerade die Seele von Kindern ist sehr empfindlich und so wichtig für die Genesung.

Gefreut haben wir uns über die Gitarren, und die hängen wahrhaftig nicht nur an der Wand. Dafür sorgt schon der Musiktherapeut Wolfgang Köster und das bereits seit 35 Jahren. Denn die musikalische Sprache versteht jeder, deshalb ist Musik auch so verbindend. Niemand wird hier ausgeschlossen, die Kinder haben viel Freude beim gemeinsamen Singen und Musizieren. Seine so hilfreiche Tätigkeit hat nun die Musiktherapeutin Vera Weinbrenner übernommen, doch bleibt Wolfgang Köster den Kindern und Jugendlichen als Leiter des Band-Projekts "All Of Us" erhalten.  
Auf dem Rückweg begegnete uns auf dem Flur ein kleines Mädchen auf einem "Motorrad" und schaute uns, begleitet von ihren Eltern, stolz an. Sie war noch so klein und ahnte, Gott sei Dank, noch nichts von ihrer Krankheit. Sofort kommt bei einem der Wunsch auf, dass sie die Klinik hoffentlich wieder gesund verlassen wird.

Die Tätigkeiten der einzelnen Therapeuten, Erzieher und Psychologen sind so vielseitig und umfangreich, sodass wir sie in diesem Artikel nicht alle nennen und beschreiben können - sehen Sie uns das bitte nach. Doch das geschieht in ansprechender Art und Weise in dem von der Kinderkrebshilfe Münster e. V. herausgegebenem Magazin "Fußstapfen". Hier kommen nicht nur die Therapeuten, sondern auch die Kinder, von denen viele geheilt aus der Onkologie der Uniklinik entlassen werden konnten, in ihrer ganz eigenen Sprache zu Wort - Dankeschön dafür. Die bereits veröffentlichten, sehr lesenswerten Exemplare können auch auf der Webseite der Kinderkrebshilfe eingesehen werden unter: https://www.kinderkrebshilfe-muenster.de/ (Button: Infos).

Dort erfahren Sie viel mehr Wissenswertes über die Aktivitäten dieses Vereins, der für die so schwer erkrankten Kinder und Ihre Eltern, aber auch für die Uniklinik so unentbehrlich geworden ist. Auch der Verbleib der Spendengelder wird dort offengelegt. Und falls Sie ganz spontan oder auch später eine Spende überweisen möchten, so können Sie sich gerne an die hilfsbereite und freundliche Diana Deichmöller vom Büro der Kinderkrebshilfe unter der Telefon-Nr. 0251 - 835 4283 wenden. Die Kontoverbindungen finden Sie aber auch direkt unter: https://www.kinderkrebshilfe-muenster.de/kontoverbindungen/

Unsere Redaktion würde sich freuen, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, einen kleinen Einblick in die Kinderkrebsstation der Uniklinik Münster und die so hilfreichen und unentbehrlichen Tätigkeiten der dort tätigen Kinderkrebshilfe Münster e. V. bekommen haben. Helfen auch Sie bitte mit, denn gemeinsam helfen wir, so junges Leben zu bewahren und wieder lebenswert zu gestalten.
Und vielleicht macht der eine oder andere Buchautor es genau so wie wir, dass er einen bestimmten Betrag pro verkauftem oder verschenktem Buch an eine gemeinnützige Einrichtung spendet, da kommt dann oft etwas sehr Hilfreiches zusammen. Wir erstellen zur Zeit ein neues Buch, bei dem wir ebenfalls wieder so verfahren werden - es ist ein gutes Gefühl, damit anderen helfen zu können.

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

 

 

 

 

"Finde dein Licht"

Gestern Abend fand in der spätgotischen Hallenkirche St. Martinus ein absolut hörens- und sehenswertes Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Nottuln statt. Die musikalische Leitung hatte Dirigent Norbert Fabritius, der zusammen mit seinen sinfonischen Musikerinnen und Musikern für ein äußerst bemerkenswertes Musikerlebnis sorgte. Viele Musikfreunde aus Nottuln und Umgebung hatten es wohl geahnt, denn die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Das Konzert fand im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Klosterlandschaft Westfalen-Lippe unter dem Motto "Finde dein Licht" 2024 statt. Alle Akteure haben eines gemeinsam, sie wollen die außergewöhnlichen Orte in dieser Region ins öffentliche Licht rücken und besonders sichtbar machen. Und das ist ihnen heute Abend in der wundervollen Atmosphäre dieser Kirche wieder einmal hervorragend gelungen - Danke an alle Beteiligten vor und hinter den Kulissen, davon bitte mehr.

Musikalisch anspruchsvoll interpretierte das Sinfonische Blasorchester die Kompositionen "Aurora Borealis" von Rossano Galante und "Night Dances" von Bruce Yurko. Nach der Dunkelheit der Nacht brachen sich unter den Klängen von Stephen Mellilos "Into the Light of Day" feine Sonnenstrahlen Bahn. Sanft brach der Tag herein, bis im Glanz der mächtigen Sonne das Leben erblühte und sich die unterschiedlichsten Charaktere zusammenfanden, um gemeinsam zu Kevin Houbens "Dance into the Sun" mit reichlich Wein zu feiern.

Anschließend erklang die Komposition "Sheltering Sky" von John Mackey, bei der angesichts von so viel Lebensfreude, zurückgelehnt das Leben mit seinen wechselnden Stimmungen betrachtet werden konnte. Die gesamte Betrachtung mündete in der Lobpreisung der Schöpfung "Alleluia! Laudamus Te" von Alfred Reed, eine Hymne ohne Worte, wobei das Orchester primär als einziger massiver Chor fungiert.

Ein jeder hatte wohl an diesem Abend, inspiriert von den wunderbaren Klängen des Sinfonieorchesters und den magischen Nordlichtern, auch sein inneres Licht gefunden, ganz nach den Worten des bedeutenden persischen Mystikers Rumi:
"Suche das Licht nicht im Außen, finde das Licht in dir und lass es aus deinem Herzen strahlen"
Zu guter Letzt konnte das begeisterte Publikum sich nicht satthören an den exzellenten Darbietungen der Nottulner Sinfoniker. Nach zwei Zugaben endete ein wundervoll arrangierter Abend, durchdrungen von Musik und Licht. Das Publikum verabschiedete das Sinfonische Blasorchester Nottuln mit seinem Dirigenten Norbert Fabritius mit reichlich Applaus und Standing Ovation.

Als wir die Kirche verließen, bemerkten wir ganz hinten in der Turmkapelle zwei sitzende, vor Glück strahlende Nottulner, wobei ein ganz kleiner mitgebrachter Erdenbürger - ein neues Licht auf dieser Welt - wohl selig schlief. Selbst die Crescendos und nicht einmal die Forte fortissimos hatten ihm seinen seligen Schlaf rauben können.

Mit der nachfolgenden Bildergalerie und den ergänzenden Bildlegenden haben wir versucht, die wundervolle Stimmung des Abends einzufangen und für Sie zu konservieren. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Betrachten.

Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion

Karin und Jürgen Gerhard


"Wi küert Platt"

Es gibt im Leben noch Tage, da darf man sich frühmorgens schon freuen. Bei meinem allmorgendlichen Spaziergang durchs Nonnenbachtal, mit meinem treuen Gefährten Sir Trusty, musste ich doch tatsächlich zweimal hinschauen. Stand da doch plötzlich neben unserer Informationstafel eine weitere aus Metall mit der Inschrift: "Wi küert Platt".

Meine Frau und ich sind nicht gebürtig aus dem Münsterland und können leider kein Platt sprechen, hören es aber sehr gerne. Zudem wohnen wir bereits seit 37 Jahren im historischen Dorf Nottuln und begrüßen diese Aktion. Auf der oberen geneigten Platte des Schildes befinden sich übrigens vier Bohrlöcher, sodass wir vermuten, hier wird ein weiteres Schild angebracht, vielleicht mit einem kleinen wunderbaren Gedicht auf Platt wie dieses: 

 


Dat Pöggsken

Pöggsken sitt in'n Sunnenschien,
O, wat is dat Pöggsken fien
Met de gröne Bücks!
Pöggsken denkt an nicks.
Kümp de witte Gausemann,
Hät so raude Stiewweln an,
Mäck en graut Gesnater,
Hu, wat fix
Springt dat Pöggsken met de Bücks,
Met de schöne gröne Bücks,
Met de Bücks in't Water!

(von Augustin  Wibbelt, 1862-1947)

Es ist ein einmaliges, lustiges Gedicht, das überwiegend allen Bewohnern des Münsterlandes bekannt ist. Viele Münsterländer, zu denen wir uns auch zählen, würden sich sehr darüber freuen. Zudem haben gerade hier in den Feuchtwiesen mit mehreren kleinen Teichen viele Pöggsken ihr Zuhause. Und weil es hier so schön ist, wird auch das direkt hier vorbeiführende Ludgeruspättken stark begangen.

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

Morgen ist 1. Advent

Ein kleines Federbündel verzaubert die Familie

Draußen herrscht eine trockene Kälte, ab und zu fallen ein paar Sonnenstrahlen durch die entlaubten Baumkronen. Endlich ein Tag, um das restliche Laub auf den Gartenwiesen zusammenzukehren. Vor ein paar Tagen hatte ich den Rasen zum letzten Mal in diesem Jahr geschnitten, sozusagen winterfest gemacht. Jetzt war der Boden gefroren, und ich kam erstaunlich gut mit dem Laubbesen voran.

Plötzlich, ich hatte gerade den ersten Laubhaufen zusammengekehrt, hörte ich ein leises Piepsen. Ein kleines aufgeplustertes Federbündel, eine junge Amsel auf dem Gartenzaun sitzend, schaute mich vertraut an. Vermutlich war es ein Exemplar derer, die täglich unser Futterhaus besuchten.
Doch dieses Mal hatte Bärbel, so heißen seit Jahrzehnten unseren weiblichen Amseln, offensichtlich etwas anderes im Sinn. Als ich innehielt, flog sie blitzschnell herunter und setzte sich auf den Laubhaufen. Dort angekommen, pickte sie genüsslich einen Regenwurm und etwas später eine Raupe heraus. Das war gerade jetzt bei winterlichen Temperaturen eine gute Abwechslung gegen das Körnerfutter, welches wir täglich unseren Vögeln im Futterhaus anbieten. Ich konnte ihr das gut nachfühlen, obwohl es im Sommer einen Schmetterling weniger geben wird.

Vermutlich hat sie, wie so viele ihrer Art, in unserem Garten das Licht der Welt erblickt. Eine hübsche Bärbel hatte ich nun an den Hacken, die mich durch den gesamten Garten verfolgte und meiner Arbeit sehr interessiert zuschaute. Und wenn es wieder mal so weit war, dann meldete sie sich mit ihrem jetzt schon etwas energischeren Piepsen und ich musste wieder mal eine Zwangspause einlegen.

Meine liebe Frau Karin war zwischenzeitlich in den Garten gekommen, um die Tanne neben der Terrasse mit Sternchen zu schmücken. Sie schaute sich das Schauspiel vergnüglich an. Da bin ich doch tatsächlich vom Regen in die Traufe gekommen, dachte ich so bei mir. Schließlich wollte ich noch vor dem Dunkelwerden fertig werden, und hatte deshalb unseren Jack Russel Sir Trusty, der mich gerne beim Laubrechen begleitet, im Haus gelassen. Schließlich war auch er ein kleiner Hemmschuh, legte er sich doch äußerst gerne ins zusammengekehrte Laub und verteilte es dann wieder im Garten.

Dagegen war Bärbel ein Glücksfall, war sie doch nur am Kleingetier interessiert. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich meine Freude an diesem kleinen Federbündel. Man sagt ja, Tiere haben ein Gespür für gute Menschen und zu denen gehörte ich jetzt offensichtlich auch. An diesem Tag musste ich noch viele Pausen einlegen, doch Bärbel schaute nach Feierabend sehr zufrieden drein.

Übrigens, in unseren Anlagen, außerhalb des Rasens bleibt das Laub natürlich liegen, schließlich gibt es viele Vögel in unserem Garten. Doch Bärbelchen ist wieder mal eine ganz besondere Mitbewohnerin, die allseits für etwas Freude noch vor dem 1. Advent gesorgt hat.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche und freudige Adventszeit.
(In der anschließenden Bildergalerie finden sie noch einige Amselbilder.)

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

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