Blickpunkt Nottuln
25.10.2025
Blickpunkt Nottuln

Freiwillige Feuerwehr Nottuln feiert ihren 275. Geburtstag

Gleich 40 Mal brannte es gestern im historischen Ortskern. Doch dieses Mal war es nicht der Ortskern selbst, sondern Gott sei Dank nur 40 Fackeln, die von den Feuerwehrleuten in Erinnerung an den großen Brand in Nottuln am 3. Mai 1748 selbst angezündet wurden und die Gedenkfeier in ein stimmungsvolles Licht tauchte.

Das war übrigens auch der Tag, an dem die Nottulner Feuerwehr zum ersten Mal erwähnt wurde. Schaut man sich jedoch heute Ihre Ausrüstung an, so besteht zwischen damals und heute ein Riesenunterschied - siehe auch nebenstehende Skizze aus unserem Bildband "Nottuln, ein starkes Stück Heimat", https://www.nottuln-blickpunkt.de/313-nottuln-ein-starkes-stueck-heimat.
So äußerte sich sinngemäß auch unserer Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes in seiner Ansprache: "Hätten wir damals schon eine gut ausgestattete Feuerwehr gehabt, hätte dann der Brand so einen großen Schaden im Dorf hinterlassen?". Doch, ob eine gut ausgestattete und durchorganisierte Feuerwehr vor 275 Jahren hätte mehr bewirken können, ist wahrscheinlich zu verneinen, denn der Stand der Technik in der Brandbekämpfung war damals eine anderer und der vorbeugende Brandschutz steckte noch in den Kinderschuhen.

Das eigentliche Problem waren die Häuser selbst, sie hatten oft zu geringe Brandabstände untereinander oder waren ohne Brandschutzwände direkt aneinander gebaut. Von den verwendeten leicht entflammbaren Dacheindeckungen und vor allen Dingen von den vielen offenen Feuerstellen konnten sich die Brände sehr schnell auch durch Funkenflug ausbreiten. Und der Wind war ebenfalls ein Brandförderer, so auch die starken Westwinde beim "Großen Brand" in Nottuln, über den unserer Historiker Hans-Peter Boer aus Nottuln einen eindrucksvollen Vortrag hielt.

Auch Boer sprach in seinem Vortrag von einem ausnehmend starken Westwind und dass die Dacheindeckung bis auf zwei Häuser ausschließlich aus Stroh bestand und somit die Ausbreitung der Feuersbrunst begünstigte.
Hans-Peter Boer versteht es immer wieder, seine Vorträge mit kleinen, erheiternden Geschichten zu spicken, so auch dieses Mal. Auszugsweise möchten wir Ihnen diesen Originaltext sehr gerne präsentieren:

Vor vielen Jahren traf ich einmal den älteren Nottulnern durchaus noch bekannten Druckereibesitzer Gottfried Niemann. Wir kamen auf Themen der Ortsgeschichte zu sprechen und er erinnerte sich, am 3. Mai 1948 in der Mittagszeit die Gaststätte von Bläu-Kentrup betreten zu haben. Wilhelm Kentrup, Blaufärber und später Bürgermeister von Nottuln, habe in seinem Sessel gesessen und beim Glockenschlag die Hand erhoben: „Nu is’t jüst tweehunnert Jaohr hen, dat Nottuln affbrannt ist!“

Tatsächlich hat der Große Brand zu Nottuln 1748 im Dorfleben wie im Bewusstsein bis heute vielfältige Spuren hinterlassen. Jeder einigermaßen Heimatbewusste kennt die Geschichte vom Pfannekuchen-Streit der Familie Kösters, der an der Coesfelder Landstraße Auslöser der Feuersbrunst war. 

Doch Feuersbrünste gehören in der Vormoderne zum Alltag. Die Brandschäden in den Wohnhäusern dürften überschaubar gewesen sein. Das Wenige, das die Familien besaßen, ließ sich meist schnell vor den Flammen retten. Bei den Fachwerkhäusern brannte das Feuer vom Dach nach unten durch, wobei die Wände, die traditionell mit Lehm verputzt waren, meistens stehen blieben. Eine Feuerversicherung gab es nicht, die entstand erst etwa 20 Jahre später. Man rettete sich irgendwie und startete auch eine landesweite Hilfskollekte. Es kam die Initiative, Häuser nunmehr mit Ton-Pfannen zu decken. Übrigens: Der Entwurf, die Normmaße und die ersten Model für gebrannte Dachpfannen im Münsterland kamen aus dem Büro Schlauns.

Zum Abschluss seines Vortrages gab Boer noch folgende Arabeske zum Besten: Ein im Türkenkrieg versehrter Edelmann zieht um 1670 mit einem Dromedar durch das Münsterland; er zeigt das wunderliche Tier gegen Almosen auch in Nottuln.
Das war das erste Kamel vor Ort; war es auch das letzte?

Ihre Redaktion wünscht Ihnen weiterhin einen angenehmen Aufenthalt in dem von Johann Conrad Schlaun geprägten historischen Ortskern, den es wohl heute ohne den "Großen Brand" nicht geben würde. Und sollte Ihnen dort tatsächlich ein Kamel begegnen, so haben Sie keine Angst, denn es sollen zumindest liebe Tiere sein. Allerdings sind sie neben weiteren Eigenschaften auch nachtragend, aber das sind einige Nottulner ebenfalls. 

und sich alles um die Madeln dreht ...

Zugegebenermaßen, viele Madeln waren leider nicht auf dem Dorfplatz, doch das eingespielte Maibaumteam des Heimatvereins, übrigens alles kräftige nette Burschen, schaffte es trotzdem den Maibaum innerhalb einer Stunde aufzustellen. Die Kirchturmuhr auf dem Bild beweist es, angefangen wurde um 15:05 Uhr. Und kaum war es vollbracht, kam die Sonne so richtig heraus und tauchte den Maibaum sowie den Kirchturm in ein prächtiges Farbenmeer. 

Der Maibaum ist seit jeher ein geschmückter Baum oder wie auch in Nottuln ein geschmückter Baumstamm, der nach altem Brauch am 1. Mai beziehungsweise wie jetzt geschehen ein bis zwei Tage vorher aufgestellt wird. Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist bildlich beurkundet, dass in Nottuln bereits 1935 ein Maibaum gestanden hat. In den 1970-Jahren wurde er dann regelmäßig bis heute durch den Heimatverein errichtet, nachdem man ihn bei der Familie Rumphorst verlud und quer durch den historischen Ortskern Nottulns bis zum Stiftsplatz transportierte.

Der geschichtliche Ursprung des Maibaumes ist umstritten, soll aber bereits im Sinne der Verehrung von Waldgottheiten (zum Beispiel Donar oder Thor) bei den Germanen Verwendung gefunden haben. Im Laufe der Jahrhunderte vermischte sich heidnisches und christliches Brauchtum miteinander. So wird heute in ganz vielen Gegenden unseres Landes der 1. Mai mit der Errichtung eines Maibaumes gefeiert, der als Symbol des neu erwachten Lebens im Frühling und der Fruchtbarkeit gilt.

Wir wollen Ihnen die Errichtung des Maibaumes auf dem Stiftsplatz in Nottuln anhand von einigen Bildern mit Textlegenden in der nachfolgenden Bildergalerie "erzählen" und wünschen Ihnen dabei viel Freude.
Abschließend muss anerkennend festgestellt werden, es war wirklich ein sehr gut eingespieltes Team, was hier vom Heimatverein tätig war, jeder Handgriff saß! An diesem Maibaum werden sicherlich noch viele Betrachter direkt vor Ort ihre Freude haben.

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion
Jürgen und Karin Gerhard

Noble Fahrradhotels machen keine fahrradfreundliche Gemeinde

Diese Erkenntnis wird allen Nottulnern spätestens deutlich, wenn sie heute aus den Medien erfahren, dass Nottuln in der Wertung des ADFC Fahrradklima-Test 2022 der Gemeinden unter 20.000 Einwohner (bei 474 Nennungen) auf dem 278. Platz mit der Note "Ausreichend" gelandet ist. Selbst unsere Nachbargemeinden Billerbeck (Platz 19) und Havixbeck (Platz 46) liegen noch vor uns. 

Schuld daran sind in Nottuln offensichtlich die maroden, schadhaften Fahrradwege, doch die sind letztendlich das Wichtigste für den aktiven Fahrradfahrer. Hierbei spielt natürlich die Sicherheit eine wesentliche Rolle und diese ist natürlich noch viel weniger gegeben, wenn die Radfahrer aufgrund beschädigter Fahrbahnen auf die Straße ausweichen müssen - da helfen auch keine Hinweisschilder. Doch dieser Zustand ist ja nicht erst seit gestern vorhanden.
Folglich war und ist es sicherlich sinnvoller, finanzielle Mittel aus der Gemeindekasse für die Verbesserung der Radfahrwege zu verwenden, das kommt schließlich allen Radfahrern zugute und nicht nur einem begrenzten kleinen Klientel. So hat zum Beispiel die Gemeinde Wettringen seit 2019 vier Millionen Euro in den Radwegausbau gesteckt und bekam dafür in der Gesamtwertung die Endnote 2,0, das bedeutete Platz 1: „Chapeau!“

Was den Denkmalschutz anbetrifft, so wirken die exklusiven, vom Hersteller/Vertrieb benannten Bike-Hotels für insgesamt fünf Fahrräder, wie Fremdkörper im historischen Ortskern und beeinflussen das Gesamtbild des geschichtsträchtigen, historischen Ortskerns negativ (siehe Bild links). Wenn es denn unbedingt sein muss, gibt es dafür bessere Standorte. Die Nutzung ist übrigens für Fahrradfahrer kostenlos.
Wir hatten unserem Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes mitgeteilt, dass wir vorhaben - wie bereits von der WN geschehen - ebenfalls einen Artikel bezüglich der Fahrradhotels im Nottulner Blickpunkt zu veröffentlichen und ihm vorher die Gelegenheit gegeben, einige Fragen kurzfristig zu beantworten. Laut seiner Mitteilung wird die Beantwortung allerdings eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, weil die zuständigen Mitarbeitenden gerade in laufenden Projekten stark eingespannt sind.

Um die Aktualität auch im Hinblick auf die Artikel in der WN zu wahren, haben wir uns entschlossen, diesen kurzen Artikel einzustellen und mit Rücksichtnahme daraufhin, später, nachdem die Mitteilung unseres Bürgermeisters hier eingegangen ist, ihn zu ergänzen.

Anmerkung: 
Die Mitteilung der Gemeinde ist eingegangen, Ergänzung ist unten erfolgt.

Mit besten Grüßen
Die Redaktion
(Aktualisiert am 25. 04.2023, um 18:40 Uhr)

Ergänzung des Artikels aufgrund der gemeindlichen Stellungnahme:

Der Nottulner Blickpunkt hat aufgrund seiner Anfragen an den Bürgermeister die Stellungnahme der Gemeinde Nottuln erhalten. Dipl.-Ing. Daniel Krüger nahm im Auftrag des Bürgermeisters Dr. Dietmar Thönnes dazu Stellung.

Kosten für die Gemeinde
Der Stellungnahme entnehmen wir, dass die Gesamtkosten für die Fahrradhotelanlage insgesamt rund 13.000 Euro betragen. Sie sind Bestandteil eines Gesamtprojektes, was nach LEADER zu 65 % gefördert wurde.
Somit verbleibt bei der Gemeinde Nottuln ein Eigenanteil von 4.550 Euro, das ist kein Pappenstiel!

Standort der Anlage
Daniel Krüger: "Der Standort wurde durch Herrn Dr. Thönnes und weiteren Mitarbeitern der Verwaltung ausgesucht. Hintergrund war, dass aufgrund des Denkmalschutzes im direkten Ortskern Fahrradboxen nicht gepasst hätten. Die gewählte Fläche ist nicht im direkten Ortskern und stand als ungenutzte Freifläche zur Verfügung (es mussten keine Parkplätze aufgegeben werden). Der Denkmalschutz war beteiligt und hat verschiedene Standortvorschläge im Ortskern ausgeschlossen, v. a. wenn sie direkt vor einem Denkmal lagen und den Blick hierauf beeinträchtigt haben: z. B. Aschebergsche Kurie, Alte Amtmannei."

Diese Aussage kann der Nottulner Blickpunkt nicht nachvollziehen. Im obigen Bild wird deutlich, dass die Fahrradhotelanlage rund 15 m vor dem Fachwerken-Ensemble vor der Kurie von Droste zu Senden (Rathaus) errichtet wurde, das ebenfalls zum historischen Ortskern gehört. Wir betonen noch einmal, dass die moderne Fahrradhotelanlage wie ein Fremdkörper im historischen Ortskern wirkt! Aufgrund unserer Fragestellung vermuten wir, dass die Gemeindeverwaltung Nottuln hier wohl in eigener Zuständigkeit als Untere Denkmalschutz-Behörde entschieden hat, ohne die Obere Denkmalschutzbehörde beim Landrat/Kreis Coesfeld oder die Fachabteilung Denkmalschutz beim LWL in Münster zu beteiligen. Ob das die Gemeinde muss oder es sinnvoll erscheint, das sei erst einmal dahingestellt.

Beteiligung des Gemeinderates
Auf unsere Frage, wurde der Gemeinderat beteiligt und wenn ja, wie war sein Votum, bekamen wir folgende Antwort von Daniel Krüger: "Der Gemeinderat wurde immer wieder über das Projekt informiert."

Vorgesehene ordnungsgemäße Nutzung des Fahrradhotels
Unsere Frage hierzu war: „Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Fahrradboxen nicht von Dauerparkern z. B. der Sparkassenmitarbeiter, der Gemeindemitarbeiter oder Mitarbeitern anderer Institutionen und Firmen genutzt werden?"
Daniel Krüger: "Die Boxen sollen den Bürgern/Touristen als sichere Abstellmöglichkeit dienen. Aufgrund der einfachen Verfügbarkeit (wer zuerst, der zuerst) kann jedoch eine Nutzung durch Dauerparker nicht ausgeschlossen werden, wie bei jedem Parkplatz. Wir bewerben die Abstellanlage über die touristische Medien und haben die Bürger:innen über die Presse über die Nutzung informiert."

Das halten wir für keine hinreichende Beantwortung unserer Frage! Somit ist wahrscheinlich dem Missbrauch der Fahrradhotelanlage Tür und Tor geöffnet. Der vom Bürgermeister im Artikel der Westfälischen Nachrichten angesprochene Fahrradtourist, mit seinem schwerbeladenen Fahrrad inclusive Packtaschen, ist dann unseres Erachtens völlig chancenlos.

Unser Schluss-Resümee lautet:
Eine so noble und teure Einrichtung wie die Fahrradhotelanlage für nur fünf Fahrräder und dann noch im historischen Ortskern, ist im wahrsten Sinne des Wortes fehl am Platze! Ein Unterstellplätzchen, ähnlich wie die abgebildete Einrichtung für die Fahrräder des Ratshauspersonals hätte ausgereicht. Überdies könnte die bereits vorhandene Einrichtung allen anderen Fahrradfahrern nach Feierabend und an Wochenenden zur Verfügung gestellt werden. Ein kleines Hinweisschild auf diese Möglichkeit ist sicherlich sinnvoll, weil der Fahrradunterstand etwas verborgen im Hinterhof der Sendenschen Kurie - Rathaus - liegt (siehe Bild). Zudem ist es wesentlich billiger als die Anschaffung und Aufstellung so nobler Fahrradhotels, zu denen der profane Name „Fahrradbox“ nun wirklich nicht ganz passt.
Ein Passant sagte angesichts dieser Anlage mit einem Augenzwinkern: "Das sind wohl jetzt die Außentresore der Sparkasse." Es gab übrigens viele Gerüchte über diese Anlage, da sie schon vor Wochen aufgestellt und erst kürzlich bezeichnet und mit entsprechender Nutzungsanleitung versehen wurde.

Trotz allem glauben wir, dass unserer Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes die Zeichen der Zeit längst erkannt hat und den Fahrradwegausbau incl. Fahrradwegreparaturen demnächst auf den Weg bringen wird, schließlich ist er selbst passionierter Radfahrer. Gut wäre es dafür, einen Sonderfonds in der Haushaltskasse einzuplanen, sodass bald mit den dazu erforderlichen Arbeiten begonnen werden kann. Ein „Befriedigend“ für Nottuln als Beurteilung wäre spätestens beim ADFC Fahrradklima-Test 2024 (der Gemeinden unter 20.000 Einwohner) ein gutes Ziel! Wir finden, das sollte machbar sein.

Die Redaktion
Letzte Aktualisierung am 26.04.2023, um 21:14 Uhr

Der Osterbaum

Ein Ostergeschenk der Gemeinde

Kurz vor Ostern, wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet, kam er doch noch, zwar nicht der Osterhase, aber unser Osterbaum. Wir nennen ihn einfach so, weil er von den Gärtnern der Gemeinde zur Osterzeit gepflanzt wurde. Seinen Standort bekam er ein Stückchen weiter neben dem alten Baum, der dem Pilz zum Opfer gefallen war. Wir hatten in viele Jahre gepflegt und sein Leben sicherlich um einige Jahre verlängert, konnten ihn aber letztendlich nicht retten. Sein Standort, direkt neben dem gepflasterten, unterschotterten Übergang, war auch nicht sehr günstig. 

Vor lauter Freude über die Neuanpflanzung haben wir "unseren Baum" gleich mit ein paar Ostereiern geschmückt, und kurz darauf hatten ihn auch schon die Vögel in Besitz genommen. Eine Amsel nahm in seinem Geäst Platz und schaute zufrieden auf die Ostereier.
Wir haben das ganze Jahr über viele Vögel in unserem Garten, füttern wir sie doch in der kalten Jahreszeit. Rund 150 kg Vogelfutter haben sich bisher Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen, Buch-, Grün- und Distelfinken, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Gimpel und nicht zu vergessen, eine Horde von Spatzen schmecken lassen (siehe auch https://www.nottuln-blickpunkt.de/316-artenvielfalt-erhalten-voegel-bitte-fuettern).

Unser Dank gilt der Gemeinde Nottuln, die einige Bäume in den letzten Wochen innerhalb verschiedener Siedlungsgebiete gepflanzt hat. Sie wurden von den Gärtnern fachgerecht eingesetzt und kurz darauf angegossen, wie auf den Bildern links zu sehen ist. Der Natur - den Insekten, Vögeln, unserem Klima und somit auch den Menschen werden sie guttun. Weitere Bäume werden in den nächsten Jahren folgen, hatte Peter Wermeling vom Grünflächenamt bereits auf der ersten Nottulner Baumkonferenz im Januar dieses Jahres angekündigt (wir berichteten).

Gerade in den Städten und ihren Siedlungsgebieten bekommen die Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken eine immer wichtigere Bedeutung, insbesondere wenn sie von landwirtschaftlichen Flächen mit Monokulturen umgeben sind, die für die Natur in der Regel keinen geeigneten Lebensraum mehr darstellen.

Nochmals ein großes Dankeschön an alle, die diese Pflanzaktion ermöglicht und daran mitgewirkt haben!

Ihre Redaktion

Karin und Jürgen Gerhard

Das erste frische Grün zeigt sich schon

Im Frühjahr soll es hier summen und brummen! Das war das Ziel unserer gemeinsamen Pflanzaktion mit Kindern und Eltern im November vergangenen Jahres. 360 Sträucher wurden in 15 Pflanzeninseln angelegt. Gepflanzt wurden Kornelkirsche, Holunder, Weißdorn, Haselnuss, Eberesche und Wildrosen. Das sind alles blühfreudige Sträucher für Insekten, deren Wildfrüchte im Herbst und Winter, den Vögeln und anderen Tieren als wertvolle zusätzliche Nahrung dienen und sie somit die kalte Jahreszeit besser überstehen lässt.

Allen Beteiligten machte es damals einen Riesenspaß, gemeinschaftlich über Generationen hinweg in Mutter Erde zu buddeln. Auch unser Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes hatte kräftig an dieser Pflanzaktion mitgewirkt, die der Nottulner Blickpunkt zusammen mit Peter Wermeling vom Grünflächenamt injizierte und plante.

Außerdem wurden acht Apfeldornbäume gepflanzt, die sich scheinbar prächtig entwickeln. Die im Mai in großer Stückzahl erscheinenden weißen Blüten haben rosa Staubgefäße. Im Sommer folgen die ziegelroten Früchte, die Ähnlichkeit mit sehr kleinen Äpfeln haben und bis in den Winter anhaften. Im Herbst tritt dann eine prächtige gelb-orange Herbstfärbung auf. Insofern kann der Apfeldornbaum, der auch ein Vogelnährgehölz ist, zu Recht als "Vier-Jahreszeiten-Baum" bezeichnet werden.

Übrigens, wer bereits jetzt am Sportplatz neben der Dreifachsporthalle vorbeischaut, kann bei einigen Sträuchern schon das erste frische Grün in den Pflanzeninseln bewundern. Doch wird es noch einige Tage brauchen, bis sich die ersten Blüten zeigen und darauf Insekten niederlassen können. Alle Beteiligten freuen sich darauf und können es kaum erwarten - freuen Sie sich mit uns.

Mit besten Grüßen und nochmals vielen Dank an alle Sponsoren und Beteiligten

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

 

Die Natur braucht uns, helfen auch Sie bitte mit (Mein Freund, der Baum - Teil 7)

Am Samstag, dem 12. November, ab 9 Uhr ist es endlich so weit. Rund 360 insektenfreundliche Sträucher und 8 Bäume warten darauf, in den Pflanzeninseln rund um den Sportplatz an der Dreifachsporthalle gegenüber dem Wellenfreibad eingepflanzt zu werden.

Helfen Sie uns bitte dabei mit und melden sich mit ihren Kindern bei der Gemeindeverwaltung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Telefon: 02502-942427) oder dem Nottulner Blickpunkt unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Telefon: 0178 16 393 15) an. Darum bitten wir Sie, die Initiatoren Peter Wermeling von der Gemeinde und Familie Karin und Jürgen Gerhard vom Nottulner Blickpunkt, von ganzem Herzen. Unser Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes wird am Samstag ebenfalls gerne unterstützend eingreifen. Kommen auch Sie vorbei und fassen mit an.

Doch vorher wird der Bauhof den Boden der Pflanzeninseln dankenswerterweise so aufbereiten, dass wir „leichtes Spiel“ beim Einpflanzen haben, meint Peter Wermeling.
Mit Ihnen und Ihren Kindern wollen wir an diesem Tag gemeinsam für die Insekten und die Natur etwas Gutes tun. Ganz wichtig sind uns dabei die Kinder, denen wir durch ihre aktive Beteiligung vermitteln möchten, dass die Insekten zu den wichtigsten Tieren gehören, denn 80 % unserer Pflanzen müssen von Ihnen bestäubt werden. Doch fast 75 % der Insekten sind bereits ausgestorben und ganz ohne sie besteht die große Gefahr, dass wir eines Tages verhungern müssen. Auch deshalb ist es dringend erforderlich, etwas dagegen zu unternehmen.

Aber auch das Vogelzwitschern ist in den letzten Jahren immer leiser geworden. Doch den Vögeln und anderen Tieren helfen wir durch die Pflanzaktion ebenfalls, weil alle insektenfreundlichen Sträucher, die wir samstags einpflanzen auch Früchte bilden, die Vögeln und anderen Tieren im Herbst und kalten Winter als Nahrungsquelle dienen. Zudem können die Vögel, wenn die Setzlinge ein dichtes Strauchwerk gebildet haben, ihre Nester für den Nachwuchs hineinbauen.

Und damit es für alle Beteiligten ein schöner Tag wird, werden auch Würstchen gegrillt und Getränke ausgegeben, so das Projektteam. Zum Schluss können Sie sich die Beteiligten gerne eine Broschüre über „Bienenfreundliche Pflanzen“ sowie „Die kleine Gartenfibel“, und fast hatten wir es vergessen, natürlich auch ein Bienenbuffet mit nach Hause nehmen. Die bienenfreundliche, bunt blühende Samenmischung aus Kräutern und Blumen kann dann im kommenden Frühjahr von April bis Juni auf dem Balkon oder im Garten ausgesät werden, die Bienen werden sich freuen!

Wir freuen uns darauf, Sie und Ihre Kinder auf der gemeinsamen Pflanzaktion begrüßen zu dürfen. Und falls Sie einen kleinen Spaten und Handschuhe für ihre Kinder haben, dann bringen Sie diese bitte mit. 

Bis bald, packen wir es gemeinsam an. Der Startschuss erfolgt am Samstag um 9 Uhr an der Dreifachsporthalle schräg gegenüber dem dem Haupteingang des Wellenfreibades.

Ganz herzlich dankt das Projektteam folgenden Sponsoren für die Unterstützung dieser Aktion:

Edeka-Markt Nottuln, Herrn und Frau Kretschmer;
Hagebaumarkt Nottuln, Herrn Wessalofski;
Bündnis 90/die Grünen, Ortsverband Nottuln
und TOYOTA Nottuln, Familie Gehrmann.

Die Spenden decken die Beschaffungskosten für die erforderlichen 360 insektenfreundlichen Sträucher und darüber hinaus auch die Kosten für die Bewirtung der Beteiligten an der Pflanzaktion. Die Beschaffungskosten für die zu pflanzenden 8 Bäume werden von der Gemeinde getragen.

Mit besten Grüßen und bleiben oder werden Sie gesund

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

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