Blickpunkt Nottuln
23.06.2025
Blickpunkt Nottuln
Ein männliches aufgeplustertes Prachtexemplar im Hochzeitsanzug, der Buchfink
Blickpunkt Nottuln
So krass und grimmig kann ein Buchfink dreinschauen, nachdem er gerade das Nest verlassen hat

Buchfinken bekommen Nachwuchs

Der Buchfink (Fringilla coelebs) ist ein bildhübscher Vertreter seiner Gattung
Bevor man den Buchfink sieht, hört man ihn meist schon laut zwitschern. Sein unverkennbarer Ruf beginnt mit einem harten Finkenschlag, dem Trillern und endet mit einem sogenannten Überschlag. Das Ganze wird meist laut schmetternd vorgetragen.
Im Nachfolgenden wollen wir Ihnen den zusammen mit der Amsel häufigsten Singvogel in Deutschland gerne einmal beschreiben, denn immerhin existieren hier noch über acht Millionen Brutpaare. Lernen Sie den interessanten Vogel erst einmal etwas näher kennen, bevor wir Ihnen unser Erlebnis mit der neu gegründeten Buchfinkenfamilie in unserem Garten in der Bildergalerie vorstellen. Wir hoffen, dass für die Kleinen ein glückliches Leben beginnt und sie uns wie schon seit Jahrzehnten ihre Vorfahren in unserem Garten besuchen und nisten werden.

Erscheinungsbild
Die männlichen Buchfinken erscheinen durch ihr prachtvolles Gefieder besonders schön. Beeindruckend ist die rotbraun gefärbte Brust, die sich in der Balzzeit fast weinrot einfärbt, wie auf dem Bild links zu sehen ist. Der Scheitel ist in der warmen Jahreszeit intensiv blaugrau gefärbt. Das Weibchen sieht mit ihrem graubraunen Gefieder mit leichtem Grünstich eher unauffällig aus. Was beide Geschlechter aufweisen, ist ein auffälliger weißer Schulterfleck sowie weiße Flügelbinden und äußere Steuerfedern. Jungvögel ähneln übrigens dem Erscheinungsbild der Weibchen. Was ihr Gewicht betrifft, sind ausgewachsene Buchfinken Leichtgewichte von gerade einmal 18 bis 25 Gramm bei einer Körpergröße von 14 bis 18 cm.

Brutverhalten der Buchfinken
Die Buchfinken brüten in Laub- oder Mischwäldern und Hecken. Die Brutzeit beginnt in der Regel erst im April, wobei bis zu zwei Jahresbruten stattfinden. Das Weibchen übernimmt den Bau des dickwandigen, halbkugelförmigen Nestes alleine und legt bis zu sechs hellbraune bis weiß-bläuliche Eier mit dunkelbraunen Streifen und Flecken hinein. Nach etwa 14 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen und werden von beiden Elternteilen gefüttert. Nachdem weitere 14 Tage vergangen sind, verlassen die Jungvögel ihr Nest und werden noch 14 bis 35 weitere Tage von ihren Eltern mit Futter versorgt, danach sind sie auf sich alleine gestellt.

Nahrung
Natürlich hält sich der Buchfink wie sein Name schon verrät, gerne in Buchenwäldern auf und frisst die dort reichlich vorhandenen Bucheckern. Aufgrund seiner Schnabelform ist er ein Körnerfresser wie alle anderen Finkenarten auch, zum Beispiel Bergfink, Grünfink, Distelfink oder Gimpel. Insofern fressen sie allerlei Sämereien, aber auch Beeren und Insekten gehören zu ihrem Speiseplan. Ihre Nestlinge füttern die Buchfinken größtenteils mit Insektenlarven und Raupen.

Natürliche Fressfeinde
Dazu zählen wie bei fast allen Singvögeln Falken, Katzen, Eichhörnchen, Elstern, Marder und Rabenvögel.

Die größte Gefahr
Die größte Gefahr geht natürlich wieder einmal vom Menschen aus! Durch die Abholzung der Wälder zerstört er unter anderem auch den Lebensraum der Buchfinken, wie wir erst kürzlich selbst im Naturschutzgebiet Nonnenbachtal erleben mussten. Trotz massiver Proteste an den Eigentümer des Kirchwaldes, die katholische Kirche Bistum Münster (siehe mehrere Artikel im NB) wurde das klimaschädliche Abholzen des alten Buchenkirchwaldes in der Klimaschutzgemeinde Nottuln leider durchgeführt.

Weitere Bilder mit Textlegende (zum Vergrößern bitte anklicken):