Blickpunkt Nottuln
14.07.2025
Blickpunkt Nottuln
Ein großes Wasserschloss zu besitzen, es instand zu halten und zu restaurieren, ist sicherlich eine anspruchsvolle Lebensaufgabe
Blickpunkt Nottuln
Ein glückliches Paar, Franziska Hilbring und Johannes Richter, die es immer noch nicht ganz fassen können, in dieser neu entstandenen, komfortablen Wohnung mit dem ganz besonderen Flair eines Wasserschlosses zu wohnen. Eingezogen waren sie bereits im Oktober 2024
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Hier wurde lichtdurchflutete Räumlichkeiten mit weiß geputzten Wänden geschaffen, in denen alte Baustoffe mit neuen wunderbar vereint wurden und harmonische Kontraste bilden. Ganz rechts sehen Sie Franziska Hilbring im Gespräch mit unserer Redakteurin Karin Gerhard

Haus Stapel: Moderne trifft Denkmalschutz

Wohnen im drittgrößten Wasserschloss Westfalens

Am Samstag, dem 28. Juni 2025, nahm unsere Redaktion die Möglichkeit wahr, eine völlig neue entstandene Wohnung im Wasserschloss Haus Stapel zu besichtigen.
Die Eigentümerin, Dr. Mechthild Freifrau Raitz von Frentz, hat im Nordflügel der Vorburg vier neue Wohnungen errichten lassen. Früher dienten die dort vorhandenen Räumlichkeiten Kühen und Kälbern als Unterkunft. Doch davon ist heute nichts mehr zu sehen oder zu spüren. Die Architekten Bernhard Mensen und Krischaqn Zora aus Münster sind Experten für Umbauten historischer Bauwerke und haben mit der Wohnung Nr. vier, die zur Besichtigung freigegeben war, ein Prachtexemplar geschaffen. So unser Eindruck, als wir am Samstagvormittag die Wohnung über die vorliegende einladende Terrasse betraten.

Hier wurden lichtdurchflutete Räumlichkeiten mit größtenteils weiß geputzten Wänden gestaltet, in denen alte Baustoffe mit neuen wunderbar vereint wurden und harmonische Kontraste bilden. Hinter modernen großen Fenstern erschlossen sich alte, Wärme ausstrahlende hellgelbe bis bräunliche Münsterländer Sandsteinmauern mit ovalen Außenfenstern, ein wunderbarer Anblick. Eine Sandsteinmauer mit Stalltür trennt das Wohnzimmer von der Wohnküche mit mittig angeordneter, moderner Kochinsel. Die Kochdünste werden direkt am Herd abgesaugt, eine von der Decke herunter ragende Absaughaube ist nicht vorstellbar und hätte aufgrund der Raumhöhe dem Charakter der Wohnung auch nicht gutgetan.

Die Begeisterung über die gelungene Architektur und die geschmackvolle Einrichtung spiegelte sich in den glänzenden Augen der Besucher wider. Nur freundlich diskutierende Besucher, wohin man auch schaute und mittendrin die glücklichen Mieter Fransiska Hilbring und Johannes Richter, die gerne und unermüdlich Auskunft gaben. Die Begeisterung nahm eigentlich kein Ende und wurde beim Betreten noch nicht betrachteter Räume immer wieder neu entfacht. Das geschmackvolle moderne Badezimmer, indem der Münsterländer Sandstein wieder mit modernen großflächigen Bodenfliesen und modernen Möbeln kontrastierte. 

Übrigens ist das Toilettenbecken gegenüber dem damaligen Plumpsklo angesiedelt, erzählte uns Johannes Richter. Von dort aus kann durch die noch vorhandene, jetzt verglaste Öffnung ein kleiner Teilraum, sogar mit Schießscharte ausgestattet, betrachtet werden. Da wird einem "jedes Mal" wieder bewusst, wie komfortabel doch jetzt alles ist. Und da sagen die Leute immer noch "Früher war alles besser!" Doch das stimmt wahrhaftig nicht, spätestens im Winter wird es einem bewusst. Im Gegensatz zum Plumpsklo wird das Badezimmer heute erwärmt, und zwar mit einer komfortablen Fußbodenheizung wie übrigens alle anderen Räumlichkeiten auch. Eine neue moderne Holzhackschnitzel-Heizanlage, in der nebenan liegenden Scheune installiert, sorgt für die nötige Energie auch der anderen neuen Wohnungen.

Zum guten Schluss befinden wir uns im Arbeitszimmer, doch hier kann das Arbeiten richtig Spaß machen - Pausen inbegriffen, in denen durch zwei Fenster die Münsterländer Parklandschaft betrachtet werden kann und das sorgt garantiert für Entspannung. Die modernen schwarzen zweckdienlichen Büromöbel, in Chrom gefasst, hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck. 

Zusammenfassend kann, wie in der Überschrift bereits richtungsweisend angeführt, gesagt werden: 
"Moderne trifft Denkmalschutz, und das in beeindruckender Art und Weise!" Bemerkenswert ist, dass außen von den Veränderungen nichts zu sehen ist, außer ein paar schmale von innen verglaste Schlitze in der Außenwand zur Gräfte hin, die der Belichtung der Schlafräume dienen.

Wir verlassen die wundervolle Wohnung, nachdem wir uns bei dem glücklichen Mieter-Paar für ihre freundliche, entgegekommende Art bedankt haben und sehen uns noch ein bisschen im Schlossinnenhof um, indem es wahrhaftig nicht an Fotomotiven mangelt.
In der anschließenden Bildergalerie lassen wir die Fotografien der Wohnung, des Wasserschlosses und der darum liegenden Landschaft für sich selber sprechen, insbesondere auch für die Menschen, die nicht an der Besichtigung teilnehmen konnten, sei es aus zeitlichen oder gar gesundheitlichen Gründen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Betrachten. 

Hinweis Schlosskonzerte:
Im Gespräch mit der Schlossbesitzerin Dr. med. Mechthild Freifrau Raitz von Frentz erfuhren wir, dass im Wasserschloss Haus Stapel bereits seit 15 Jahren Schlosskonzerte stattfinden. Das nächste 2. Jubiläumskonzert findet am Samstag und am Sonntag, dem 12. und 13. Juli, um 17:00 Uhr statt. Es ist ein OPEN-AIR-PICKNICK-KONZERT unter dem Titel "Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt!" Mehr erfahren Sie unter: https://www.haus-stapel-konzerte.de/

Hinweis Park- und Gartenführungen:
Außerdem finden jeweils am ersten Samstag der Monate Februar bis September Park- und Gartenführungen durch die Eigentümerin statt, die um 14 Uhr im Schlossinnenhof beginnen. Jeder ist willkommen, es ist keine Voranmeldung erforderlich. Der Unkostenbeitrag beträgt 5,- Euro pro Person. Geeignetes Schuhwerk ist zu empfehlen, da je nach Wetterlage die Wege schlammig sein können - also hereinspaziert! Mehr erfahren sie unter: https://www.haus-stapel-konzerte.de/hereinspaziert/

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

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