Blickpunkt Nottuln
24.01.2025
Blickpunkt Nottuln
Seit einigen Wochen soll eine Beschilderung die Durchfahrt von PKW und LKW verhindern. Wie es zu erwarten war und wie man es auch täglich sieht, bleibt die Beschilderung wirkungslos. Weitere Bilder in der Bildergalerie unten
Blickpunkt Nottuln
So sah es 36 Jahre lang auf dem Buckenkamp zum Schutz der hier in den drei Sozialanlagen (Seniorenwohnanlage mit 52 Wohnungen, Altenheim und Krankenhaus, Geriatrie) wohnenden älteren behinderten Menschen aus. Der Durchfahrtsverkehr wurde durch eine Durchchfahrtssperre mit drei Pollen verhindert. Weitere Bilder in der Bildergalerie unten
Blickpunkt Nottuln
Fast dieselbe Anordung der Durchfahrtsperre findert sich auf dem Grünen Weg. Dort sind aber die Durchfahrtsbreiten viel geringer als auf dem Buckenkamp und die Gefährdung einer Kollison eines Radfahrers mit den Pollern viel naheliegender als am Buckenkamp, trotzdem stehen sie hier noch immer, unglaublich
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Nachtrag: Falscher Standort. Der richtige Standort wäre drei Meter nördlich in Höhe der Laterne, dort ist er auch nachts beleuchtet und reduzierte Durchfahrtsbreiten sorgen dafür, dass kein PKW hier mehr durchfahren kann -siehe auch Artikel
Blickpunkt Nottuln
Ergänzung: Zum besseren Verständnis ergänzen wir den Artikel durch folgende Fotografik, auf der deutlich wird, wie sinn- und wirkungsvoll dieser Standort ist, siehe auch ergänzter Artikeltext

Der Buckenkamp, ein rechtsfreier Raum!?

Konsequenzen sind offensichtlich nicht zu erwarten!

Auf dem Buckenkamp in Nottuln wird das Durchfahrtsverbot mittels Beschilderung, das nach Meinung der Gemeindeverwaltung das seit 36 Jahren erfolgreiche Durchfahrtsverbot mittels Durchfahrtsperre (drei Poller) ersetzen soll, einfach ignoriert. Täglich rauschen hier PKW und LKW durch die 20 m lange Durchfahrt-Verbotszone (siehe Bild links und Bilder in der Bildergalerie unten).

Anlass zur Umgestaltung ist ein Erlass des grünen Verkehrsministers Oliver Krischer, lesen Sie bitte hierzu unsere Berichterstattung in fünf Artikeln im NB. Trotz unserer Bitte in dieser Berichterstattung, jetzt zumindest die Beschilderung durch eine Fahrbahnverengung zu ergänzen, die so angeordnet ist, dass sie nicht durch Autos umfahren werden kann, wurde bisher nicht nachgekommen. Im Übrigen stehen aufgrund unserer Anfragen noch schriftliche Stellungnahmen des  Ministerpräsidenten Hendrick Wüst und des Verkehrsministers Oliver Krischer aus.

Hintergrund
Seit 36 Jahren garantiert die Durchfahrtsperre (drei Poller) auf dem Buckenkamp, dass hier kein Durchfahrt-Verkehr stattfindet. Sie wurde installiert, um insbesondere die Sicherheit der vielen behinderten Menschen der hier drei anliegenden sozialen Einrichtungen Krankenhaus, Altenheim und Seniorenwohnanlage sowie auch der Anwohner (insbesondere der Kinder) des Reinen Wohngebietes Bagno sicherzustellen. Es handelt sich in Nottuln deshalb um einen äußerst sensiblen Verkehrsbereich. Die in den sozialen Einrichtungen wohnenden bewegungseingeschränkten Menschen benutzen mit ihren Hilfsmitteln (Rollatoren, Rollstühlen und kleinen angemeldeten Elektrofahrzeugen) den Buckenkamp auf dem Wege ins Dorf oder ins Naturschutzgebiet Nonnenbachtal. Das hat unter den bisherigen Voraussetzungen auch gut funktioniert.

Nun soll ein Verkehrsschild "Durchfahrt verboten" die gleiche Funktion wahrnehmen. Hierzu erhielten wir auf unsere letzte Anfrage an den Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes folgende Antwort seines Mitarbeiters Daniel Krüger: "Wie Ihnen bereits durch Frau Frieling (Straßenverkehrs-Behörde) und durch Herrn Dreier (Büro des Landrats) mitgeteilt wurde, werden die Poller nicht wieder aufgestellt. Das die Poller für ca. 2 Wochen wieder standen, ist einem Irrtum durch das ausführende Unternehmen zu schulden. Dieses wurde am gestrigen Tag korrigiert. Zeitnah werden noch die angeordneten Schilder aufgestellt."
Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass ein Verkehrsschild nicht so funktionieren wird, wie eine Durchfahrtsperre, die den Verkehrsteilnehmer gar nicht erst in Versuchung führt, sondern die Durchfahrt von vorneherein verhindert.
Diese Erfahrung machen wir indessen schon seit Wochen!

Menschliche Schutzschilde
Kürzlich traf ich im Nonnenbachtal zwei bewegungseingeschränkte Menschen mit ihren kleinen Elektromobilen, die ihnen überhaupt erst solche Ausflüge ermöglichen. Sie wollten natürlich wissen, ob sich denn diesbezüglich etwas getan hat, wo sie doch gestern zum wiederholten Male direkt mit einem durchfahrenden Auto konfrontiert wurden. Sie haben dieses Mal nicht nachgegeben und sind mit ihren kleinen Elektromobilen nicht beiseite gefahren. Schließlich ist der Fahrer mit seinem Auto umgedreht, berichteten sie.
Doch so kann es auf keinen Fall weitergehen, dass sich lebende Schutzschilde in den Weg von Personen- und Lastkraftwagen stellen. Insofern wären wir alle sehr froh, wenn diesem unhaltbaren gefährlichen Zustand endlich ein Ende bereitet wird.
Bis heute ist es unserer Redaktion unerklärlich, warum ein Landrat und ein Bürgermeister das schon vor Wochen offensichtlich zugelassen und bedauerlicherweise bisher nichts daran geändert haben.

Anfang Oktober haben wir ein Ratsmitglied angeschrieben, das sich auf unsere Bitte hin dankenswerterweise für eine Durchfahrtverengung - erst einmal der Dringlichkeit wegen - durch die Aufstellung eines "Münsteraners Kegels" offensichtlich erfolgversprechend einsetzt.  

Die Gemeindeverwaltung misst hier mit zweierlei Maß
Vor einigen Tagen teilte uns ein Bekannter mit, dass es auf dem Grünen Weg eine fast identische Verkehrssituation gibt, wir sollten uns das doch einmal ansehen. Das taten wir dann auch und waren baff! Auch hier gibt es eine Durchfahrtsperre mit drei Pollern, und die Durchfahrtsbreiten zwischen den Pollern und zwischen den Pollern und den Bürgersteigrandsteinen sind sogar wesentlich geringer.
Die Möglichkeit, dass hier ein Radfahrer durch die Poller zu Fall gebracht werden kann, ist also weitaus höher, als am Buckenkamp! Und das Unwahrscheinliche daran ist, die Poller stehen noch immer hier! Und hier gibt es keine Sozialanlagen, kein Altenheim, keine Seniorenwohnanlage mit 52 Wohnungen und auch kein Krankenhaus. Eine Gefährdung mit einer so hohen Konzentration von älteren, behinderten Menschen wie auf dem Buckenkamp ist hier überhaupt nicht gegeben und trotzdem stehen die Poller immer noch hier, unglaublich!

Im Rathaus scheint wohl jemand die Übersicht verloren zu haben und das bei einer Führungsspitze mit einem Rechtsrat, den sich offensichtlich andere Gemeinden nicht leisten wollen. Warum auch - bei tatsächlichen Problemen holt sich auch die Gemeinde Nottuln ohnehin Unterstützung von einem externen Juristen.

Durchfahrtsperre in Bebauungsplänen eingetragen
Übrigens ist die Durchfahrtsperre auf dem Buckenkamp im Bebauungsplan" Bagno" und im Bebauungsplan "Nördlich Buckenkamp" eingetragen worden (siehe auch zwei Artikel der Nottulner Lokalredaktion in der Bildergalerie). Insofern hätten logischerweise vor der Entfernung der Durchfahrtsperre erst die Bebauungspläne geändert werden müssen und darüber muss auch erst der Gemeinderat abstimmen, das ist nicht geschehen.

Resümee
Jetzt wurde durch die Entfernung der Durchfahrtsperre und nur durch die ausschließliche Aufstellung von Verkehrsschildern aus einer latenten Gefahr eine konkrete Gefahr gemacht, und das ist wahrhaftig nicht im Sinne des sogenannten "Poller-Runderlasses", der dafür als verwaltungsrechtliche Grundlage angeführt wird.

Nachtrag
Heute, am 6.11.2024, wurde der Münsteraner Kegel vom Bauhof aufgestellt. Leider wurde er nicht so wie in unseren Artikeln beschrieben, im schmalen Teil der Straße aufgestellt, sondern davor, sodass er prima umfahren werden kann und keine Durchfahrten von PKW verhindert. Um seine Wirkung zu entfalten und seinen Zweck zu erfüllen, nämlich die Durchfahrt von Personenkraftwagen zu verhindern, muss er drei Meter weiter nördlich im schmalen Teil der Straße und mittig aufgestellt werden. Dann steht er auch direkt in Höhe der Altstadt-Straßenlaterne und ist nachts gut beleuchtet und sichtbar. Somit wird ein weiterer Sicherheitsaspekt, auch des Runderlasses erfüllt.
Eine dahingehende Korrektur ist daher umgehend erforderlich. Bitte den vorhandenen Münsteraner Kegel drei Meter weiter in Richtung Norden schieben und mittig auf der einspurigen Fahrbahn in Höhe der letzten Laterne positionieren und die Verkehrssicherheit ist wieder hergestellt.

Ergänzung
Zudem kann dann der Poller auf dem Fußweg entfernt werden. Eine Durchfahrt von PKW wird dann durch den Münsteraner Kegel gleich mit verhindert. Dann können auch die kleinen Dötze (bis 9 Jahre), die den Fußweg mit ihren Fahrrädern täglich befahren, sich sicher fühlen, denn eine Kollision mit dem jetzt noch stehenden Poller ist dann ausgeschlossen. Somit wird ein weitere Gefahrenquelle im Sinne des Runderlasses beseitigt. Nicht nur die behinderten Menschen, sondern auch unsere Kinder habern es verdient, den nötigen Schutz im Verkehr zu bekommen. Da stehen wir alle in der Verantwortung, insbesondere die Entscheider (siehe auch nebenanstehende Fotografik).

Aktualisiert am 8.11.2024

Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion

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