Blickpunkt Nottuln
16.09.2024
Blickpunkt Nottuln
Wer den Innenhof des Hauses Welbergen betritt, dem verschlägt es den Atem ...
Blickpunkt Nottuln
Hier empfängt den Besucher nicht nur ein kulturhistorisches Haus, sondern auch ein kleines, blühendes, farbenfrohes Paradies, indem sich Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten nur so tummeln
Blickpunkt Nottuln
Und die Rosenpracht in Form von Kletter- und Beetrosen sowie wundervoll duftenden Edelrosen tun ihr Übriges

Haus Welbergen bei Ochtrup

Ein Kleinod mit herrlichem Garten hinter hohen Mauern
Als wir Haus Welbergen nach rund vier Stunden Aufenthalt verlassen, fragen wir uns, was war eigentlich schöner, die Burganlage oder der Garten? Ohne groß nachzudenken, stellen wir spontan fest: "Es war grandios, beides, und das eine geht ohne das andere nicht!"
Doch beginnen wir von vorne. Haus Welbergen liegt von Nottuln aus nur 36 km entfernt, wenn man übers Land fährt. Vor der Anlage befindet sich ein großer Parkplatz, falls sie mit dem Auto anreisen. Dahinter liegt gleich der alte Posthof, in dem früher ein gutes Restaurant die Besucher verwöhnte, doch das war einmal.

Wir haben uns Gott sei Dank ein zweites Frühstück mitgebracht, die guten Pfefferbeißer von der Nottulner Metzgerei Irmer, dazu ein paar frische Brötchen und eine gute Tasse Tee aus der Thermosflasche, das reicht. Trastl, unser Jack Russel, der uns auf unseren Ausflügen begleitet, wurde ebenfalls gut verpflegt. Ach ja, zum Nachtisch gab es noch frische Erdbeeren.

Gut gestärkt und frohen Mutes gingen wir am alten Posthof vorbei und liefen erst einmal außen durch den Wald um die Burganlage herum. Das ist absolut empfehlenswert, denn auf diesem Weg, der an der Gräfte entlang führt, eröffnen sich für den Betrachter immer wieder neue Perspektiven.

Doch das Highlight erschließt sich Ihnen erst, wenn Sie die Zugbrücke verlassen und durch das Eingangstor den wundervollen, nach barockem Vorbild angelegten Garten betreten. Voller Erstaunen blieben wir erst einmal wie angewurzelt stehen. Vor einem erstrecken sich Blumenbeete mit herrlichen Busch-, Bodendecker- und duftenden Edelrosen, wunderbar eingebettet in die vorzüglich gepflegte Burganlage. An alten Mauern leuchten Kletterrosen in verschiedenen Farben. Doch nicht nur Rosen-, sondern auch Staudenliebhaber kommen in dem fantastischen Blumenmeer auf ihre Kosten. Darunter befinden sich viele insektenliebende Pflanzen, auf deren Blütenständen sich Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und allerlei andere Insekten tummeln, einfach herrlich anzusehen.

Die Geschichte von Haus Welbergen, kurz zusammengefasst
Bereits 1282 wurde die Hofanlage, auf der die "Herren von Welleberghe" zu Hause waren, erstmals urkundlich genannt. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert von Christian von Oldenhaus im Renaissancestil mit Dreistaffelgiebeln neu aufgebaut. Die gesamte Anlage inclusive Umgebungsmauern wurde im Dreißigjährigen Krieg baulich verstärkt und auch in den Folgejahren immer mehr zu einer Wasserburg ausgebaut. Zwischen 1625 und 1632 entstand die vorgelagerte Wassermühle.
Schließlich fand im 18. Jahrhundert ein gründlicher Umbau statt, und das Herrenhaus erhielt seine barocke Innenausstattung durch Franz Caspar Cajetan Bucholtz. Währenddessen und danach wechselte die Anlage mehrfach die Besitzer, bis der Niederländer Bankier Jordaan van Heek das Anwesen erwarb. Seine Witwe Bertha Jordaan van Heek hinterließ den gesamten Besitz als Stiftung für den deutsch-niederländischen Kulturaustausch - eine gute Entscheidung, wie man heute sieht.
Die Veränderung des Anwesens während der geschichtlichen Epochen wird auch in den Grafiken deutlich, die in einem der Wachtürme ausgestellt sind. Heute besteht die Anlage aus einer Vor- und einer Hauptburg, die von einem Gräftenring umgeben ist.

Besichtigung der Anlage
Diejenigen, die Haus Welbergen in 48607 Ochtrup, Bökerhog 6, aufsuchen möchten, können das tagsüber jederzeit tun. Das gilt aber nur für die Gartenanlage und die Außenbesichtigung der Gebäude. Rosenliebhaber sollten dafür am besten den Monat Juni wählen. Führungen finden aufgrund von Corona zurzeit nicht statt (Alle Angaben ohne Gewähr!).

Die Bildergalerie
Von hieran bitten wir Sie, die unten stehende Bildergalerie zu öffnen, in der wir Ihnen das herrliche Anwesen mit entsprechenden Bildern, ergänzt durch Textlegenden, weiter vorstellen möchten. Wir haben diese Art der Vorstellung gewählt, damit auch Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr diesen Ort aufsuchen können, die Möglichkeit erhalten, diesen Spaziergang nachzuvollziehen.

Das Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen und Betrachten.

 

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