Die Sonne lacht nicht nur am Himmel, sondern auch auf den Frühblühern ...
... dieser Eindruck drängt sich einem förmlich auf, wenn Aurorafalter im noch recht jungen Jahr zum ersten Mal in Erscheinung treten. In diesem Jahr ist es besonders früh der Fall, wahrscheinlich wegen der rund drei Wochen zu früh eingetretenen Erwärmung durch die Klimaveränderung.
Im Gegensatz zum Zitronenfalter, der als Erwachsener auch Frost überlebt, muss der Aurorafalter mit dem Schlüpfen eigentlich bis nach den sogenannten Eisheiligen warten, die ungefähr Mitte Mai zu erwarten sind. Doch bereits heute warben gleich zwei schmucke, in den Lüften gaukelnde Männchen um ein einziges holdes Weibchen, dessen zarte Flügel recht neutral weiß gefärbt waren. Wer die "Schöne" letztendlich bekommen hat, war nicht nachzuvollziehen. Etwas erschöpft ließen sich die beiden Schwärmer auf unseren Frühblühern im Garten nieder. Für ihren Namen stand die römische Göttin Aurora, Sinnbild der Morgenröte, Pate.
Wiesenflächen-Mahd zwischen den beiden vorderen Trinkbrunnen unterlassen
Die bevorzugte Pflanze für ihre Nachkömmlinge (Raupen) ist das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis), das ihnen als Futterpflanze dient und sich jetzt wieder auf den feuchten Wiesen im Nonnenbachtal ausbreitet. Die Eiablage erfolgt übrigens einzeln an Blüten oder Stängeln. Nach 4 - 12 Tagen schlüpft die Raupe, die sich viermal häutet. Im Juli erfolgt dann die Verpuppung und die Überwinterung. Im darauf folgenden Jahr, etwa April/Mai, schlüpfen die Falter. Insofern wäre es für die Aurorapopulation wichtig, wenn die Mahd zumindest auf der Wiesenfläche zwischen den zwei vorderen südlichen Trinkbrunnen unterbleiben würde - übrigens tanzen momentan die Aurorafalter dort.
Erfreuen Sie sich an den Schmetterlingen, den Gauklern der Lüfte, auch wenn sie bedauerlicherweise immer weniger werden.
(Siehe auch Artikel im NB "Schmetterlingsalarm" unter: https://www.nottuln-blickpunkt.de/667-schmetterlingsalarm)
Unsere Empfehlung
Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, kann auch im eigenen Garten einiges für die Gaukler der Lüfte getan werden. Wir empfehlen Ihnen, viele insektenfreundliche Stauden und Sträucher in Ihren Garten einzupflanzen, auch wenn Ihnen bewusst ist, dass in Nottuln 71 % der vorhandenen Fläche landwirtschaftlich genutzt wird und dagegen die gesamte Fläche der Gärten mit rund 2 bis 3 % recht klein ist.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard