Blickpunkt Nottuln
22.05.2025
Blickpunkt Nottuln
Die Kröte auf dem Bild ist noch sehr jung und hat hübsche Augen. Alle Kröten scheiden übrigens aus den Drüsen ihrer warzigen Haut starke Bitterstoffe aus, die sie vor Hautparasiten, aber auch vor möglichen Fressfeinden wie Ringelnatter und Storch schützen. Haben Sie die Kröte mit bloßen Händen angefasst, sollten Sie danach auf keinen Fall ihre Augen oder ihren Mund berühren.
Blickpunkt Nottuln
Wie auf den Bildern erkennbar ist, sind Bergmolche und Kröten wunderhübsche Tiere. Auch in unserem Gartenteich können wir sie ausgiebig bewundern

Vorsicht bitte: Krötenwanderung auf dem Ludgeruspättken

Kröten und Bergmolche wandern zu ihren Laichplätzen

Die momentan steigenden Temperaturen sind der Anlass, dass sich die Kröten auf den Weg zu ihren Laichplätzen begeben. Gestern Nacht entdeckten wir auf den Zuwegungen im Baugebiet Bagno zum Ludgeruspättken und auch auf ihm selbst mehrere Exemplare. Offensichtlich war der Mühlenteich ihr Ziel. In einem Abstand von einem halben bis zu einem Meter untereinander saßen sie ruhig auf dem Boden und waren ohne Taschenlampe kaum zu erkennen. Somit besteht die Gefahr, dass sie durch Fußgänger oder Radfahrer verletzt oder getötet werden können.

Kröten wandern oft mehrere Tage zu den bis zu mehreren Kilometern entfernten Laichplätzen, schließlich schaffen sie täglich nur rund einen halben Kilometer. Nachts halten sie sich oft auf dem durch Sonneneinstrahlung aufgewärmten Straßenasphalt auf, dort sind sie durch den Verkehr besonders gefährdet.

Alle Kröten scheiden übrigens aus den Drüsen ihrer warzigen Haut starke Bitterstoffe aus, die sie vor Hautparasiten, aber auch vor möglichen Fressfeinden wie Ringelnatter und Storch schützen. Haben Sie die Kröte mit bloßen Händen angefasst, sollten Sie danach auf keinen Fall ihre Augen oder ihren Mund berühren. Handschuhe sind beim Anfassen und Transportieren hilfreich. Diese Bitterstoffe sind  bereits in den  3.000 bis 8.000 Eiern, die sie in Laichschnüren ins Gewässer abgeben und somit auch in den daraus entstehenden Kaulquappen eingelagert. Sie schützen sie vor ihren Fressfeinden, den Fischen.

Erstaunt waren wir über einige Bergmolche, die wohl ebenfalls dasselbe Ziel, den Mühlenteich hatten. Aufgrund ihrer dunkelgrauen Oberseite waren sie nur schlecht auf dem Boden zu erkennen. Auch sie bewegten sich kaum und sind der gleichen Gefahr ausgesetzt. Bergmolche sind übrigens sehr hübsch und filigran, ihre Unterseite ist bei den Männchen orangerot gefärbt.

Wir möchten Sie bitten, in den nächsten Tagen überall Acht auf Kröten, Bergmolche und alle anderen Lurcharten zu geben, damit sie unverletzt ihre Laichplätze, in denen sie auch geboren wurden, erreichen. Die Kröten- und Bergmolchwanderung dauert noch mindestens bis Ende März an, kann sich aber aufgrund der Witterungsbedingungen noch bis Mitte April hinziehen. Nach dem Ablaichen (Ende März/Anfang April) zieht sich die Kröte wieder auf das Festland zurück und besiedelt Offenland, Wälder und gerne auch Gärten.

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard